Auf der Jägerversammlung der Reviere im so genannten Hegering Acht ging es am Mittwoch hoch her. Hier hatte Hans-Jürgen Goldbach, Vorsitzender der Kreisjägerschat Plön keinen leichten Stand. Grund für den Unmut der rund 40 anwesenden Jäger aus dem Plöner Raum rund um Neumünster ist der geplante Bau eines Schießsportzentrums in Kasseedorf in der Nähe von Eutin. Rund eine Million Euro hat das Projekt in den vergangenen 11 Jahren verschlungen, ohne verwirklicht worden zu sein. Noch gibt es keine stehende Finanzierung für das mit rund 2,2 Millionen Euro angesetzte Projekt. Etwa 150 Euro sollen die Jäger jetzt noch einmal pro Kopf zahlen, um das Eigenkapital für den Bau zu finanzieren, informierte Goldbach. „Wir wollen Zahlen, Daten und Fakten“, meinte Jäger Karl-Hans Blöcker aus Kleinharrie, der wie andere Jäger aus der Runde nicht an den Erfolg in Kasseedorf glaubt. Die erwarteten Nutzerzahlen seien unrealistisch, meinten die Jäger. Der Stand sei wichtig und für die Zukunft unverzichtbar, meinte Goldbach. Viele Schießstände müssten in den kommenden Jahren aufgrund umweltrechtlicher Bedingungen schließen, warb Goldbach für das Projekt in Kasseedorf. Ruhiger ging es in der Versammlung beim Blick auf die Trophäen und die Wildtierentwicklung in den Revieren zu. Die meisten Wildtiere sind relativ gut über den Winter gekommen, erklärte Förster Helge Zarp aus Schillsdorf.
Der Wald habe allerdings leiden müssen. Durch die hohe Schneelage kamen Rehe, Damwild, aber auch Hasen und andere Tiere nicht an Futter und haben daher Knospen, Triebe und Baumrinde stark verbissen. „Die Schäden sind erheblich“, meinte Zarp. Ein Problem sei die späte Aufhebung des Fütterungsverbotes gewesen. Rechtzeitig erteilt, hätten Jäger den Tieren nicht nur eher helfen, sondern auch die entstandenen Schäden mindern können. Der Winter habe gezeigt, dass auch für das so genannte Niederwild wie Rebhühner oder Fasanen noch mehr getan werden muss, ergänzte der Naturschutzbeauftragte Jens Teegen aus Bönebüttel. Die Pflanzung von Weißdorn in Hecken und Feldholzinseln sei eine wertvolle Hilfe, meinte Teegen. Dieser würde besonders Deckung gegen Greifvögel und sichere Rückzugsecken bilden. Ein Problem stellen in einigen Revieren auch die steigenden Zahlen von Rabenvögeln dar.
Wie Karl-Hans Blöcker erklärte, hätten unter anderem die Kiebitze auf den Dosenmoorwiesen stark unter den nesträuberisch tätigen Krähen zu leiden. Zufrieden zeigten sich die Jäger aus den Revieren Brammerhof, Bönebüttel, Husberg, Tasdorf, Großharrie, Kleinharrie, Schillsdorf, Altenrade und Rendswühren mit der Jahresstrecke. Die so genannte Schalenwildstrecke betrug 244 Rehe, 57 Stück Damwild und 51 Wildschweine.