Die Bauern arbeiten mit Hochdruck, um die versäumte Zeit aufzuholen. „Die Schäden sind zum Glück geringer ausgefallen, als wir erwartet hatten“, sagt Kreisbauernverbandschef Heiner Staggen aus Schipphorst. Noch könnten zwar besonders in tieferen Lagen und Senken durch die Nässe nicht alle Flächen befahren werden, aber der Güllestau sei erst einmal vorbei. Auch die Temperatur stimmt, meint Staggen. Dadurch könnten die Pflanzen den Dünger aus der Gülle auch aufnehmen. Wie sich das durch den langen Winter verzögerte Pflanzenwachstum letztlich auswirke, sei noch schwer einzuschätzen. Mit Preissteigerungen sei derzeit beim Getreide kaum zu rechnen. Trotz stellenweiser Ausfälle durch Staunässe nach der Schneeschmelze sei voraussichtlich mit einer halbwegs normalen Ernte zu rechnen. Auch das niedrige
Preisniveau bei Gerste, Weizen, Roggen, Hafer oder Raps dürfte sich kaum verändern. Die Brotpreise dürften zumindest was die Erzeugerpreise beim Getreide angeht kaum steigen, prognostiziert Staggen. Für die Bauern sei das Frühjahr allerdings eng. Düngen, Gülle fahren und die Frühjahrsbestellung – jetzt käme eben alles auf einmal.
Schipphorst / 26.03.2009. Viele Landwirte hatten Sorgenfalten auf der Stirn, wenn sie in den letzten Wochen an ihren Äckern vorbei gefahren sind. Was machen Raps und Wintergetreide unter der hohen und lang anhaltenden Schneedecke, war die Sorge der Getreidebauern. Auch Gülle konnten die Landwirte bis vor einigen Tagen nicht auf die Wiesen und Äcker fahren. So lange Schnee liegt und der Bodengefroren ist, darf keine Gülle auf Acker und Wiese gefahren werden. Hinzu kommt, dass diese heute im direkten Anschluss an das Ausbringen in den Boden eingearbeitet werden muss. Auf den Höfen drohten Güllespeicher über zu laufen oder gar zu platzen. Manchem half nur die Fahrt zum Nachbarn der noch Platz hatte. Jetzt stehen Trecker, Düngerstreuer und Güllefass nicht still.