„Das hat Ausstrahlung in die Region“, begeisterte sich Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf gestern auf Hof Viehbrook in Rendswühren. Besonders eindrucksvoll sei es, solche Projekte, wie das auf Hof Viehbrook entstehende Leuchtturmprojekt der Aktiv-Region Schwentine-Holsteinische-Schweiz nicht nur auf dem Papier kennen zu lernen. Solche Projekte, meinte Rumpf, seien ein Signal, wie viel mit gemeinsamer Kraft im ländlichen Raum erreicht werden kann. Das dies bereits in großen Teilen auf Hof Viehbrook geschehen ist, davon überzeugte sich die Ministerin beim Rundgang über den Hof und in Gesprächen mit Handwerkern und Mitarbeitern, die bereitsauf Viehbrook beschäftigt sind. Zum Besuch der Ministerin nahm gerade der fünfte sozialversicherungspflichtig beschäftigte Mitarbeiter seine Arbeit auf Viehbrook auf. Neun weitere Arbeitsplätze wurden hier bereits geschaffen, obwohl noch überall gebaut wird und der Betrieb nicht offiziell läuft.
„Ich habe hier meinen Traumjob gefunden“, meinte der Neumünsteraner Joachim Arndt (57) im Gespräch mit Juliane Rumpf. Bevor der Zufall den heutigen Viehbrooker Hofmeister im letzten Jahr nach Viehbrook führte, war er langzeitarbeitslos und fand keinen Arbeitsplatz. Für mich ist Viehbrook wie ein Lottogewinn, meinte der ehemalige Maurer. „Meine Eltern haben von Beginn an die Idee geglaubt, das Viehbrook ein ländliches Bildungs- und Erlebniszentrum werden könnte“, erklärte Hofbetreiberin Kirsten Voß. Immerhin sei ihr Vater hinter einem Fenster im Obergeschoss des alten Hofes, der früher auch Dorfgaststätte war, geboren. Der Rückkauf im Jahr 2008 sei genau die richtige Idee gewesen. Seit einem Jahr wird gebaut. Rund 1,6 Millionen Euro sind bereits in das Projekt geflossen, rechnete Heidi Voß vor. Kein kleiner Brocken. Insgesamt schätzt die Familie die Gesamtkosten auf etwa 2,3 Millionen, bis das Projekt Viehbrook fertig ist. Da sei die Freude über die Förderung von insgesamt rund 600.000 Euro besonders groß.
„Wir hatten das Geld nicht unterm Kopfkissen“, meinte Heidi Voß. Dafür stünden die Familie und erfreulicherweise auch die Mitarbeiter, Freunde und Begeisterte, aber auch die Vertreter der Förderinstitutionen mit viel Kraft hinter dem Projekt. „Wenn eine Familie so zusammen hält, ist das wie ein Kraftwerk“, meinte Joachim Schmidt, Vorsitzender der Aktiv Region Schwentine-Holsteinische Schweiz. „Tante Magda“, wie die einstige Wirtin des Hofes genannt wurde und bei der die Rendswührener Kinder und Erwachsenen in den 1950-er Jahren ihr Vogelschießen feierten, dürfte die rege Betriebsamkeit freuen, die heute wieder auf Viehbrook Einzug gehalten hat, meinte Rendswührens Bürgermeister Claus Hopp. Auch für die Gemeinde Rendswühren sei das Projekt ein Gewinn.