Rendswühren / 16.11.2010. In der Gemeinde Rendswühren sollen kalkulatorische Zinsen und Verwaltungskostenanteile auf den Prüfstand. Besonders ein Ausgabenpunkt beschäftigte Rendswührens Vertreter im Finanzausschuss der Gemeinde am Dienstag. Seit Jahren weist die Haushaltsposition der Abwasserbeseitigung eine erhebliche Unterdeckung aus. im vergangenen Abrechnungsjahr stehen hier rund 45.000 Euro Gebühreneinnahmen Kosten von etwa 118.000 Euro gegenüber. 73.000 Euro Minus sind allerdings auch kein Kleinbetrag im Haushalt, stimmten die Rendswührener Finanzausschussmitglieder Finanzchef Thomas Bahr zu. Zumal Kämmerer Thomas Köpp darauf hinwies, dass die Abwasserbeseitigung laut Vorgabe im Haushalt kostendeckend erfolgen müsste. Noch ergeben sich für die politisch gewollte Stützung keine finanziellen Nachteile für die Gemeinde bei Zuwendungen. Dies könne allerdings bei der Beantragung von Zuschüssen durchaus eintreten. Bevor jedoch in Rendswühren über eine Gebührenerhöhung nachgedacht wird, sollen die Zahlen durch eine Senkung der kalkulatorischen Zinssätze schrittweise angepasst werden. Eine Umstellung der Abschreibungswerte von Wiederbeschaffungswerten auf Anschaffungswerte soll die Zahlen weiter bereinigen. Erst wenn durch die Anpassung eine moderate Unterdeckung nicht erreich werden kann, soll über die Gebührenhöhe gesprochen werden, so der Vorschlag aus dem Finanzausschuss.
Geprüft werden sollen auch Verwaltungskostenanteile der Gemeinde, die von der Amtsverwaltung für nicht im Rahmen der allgemeinen Verwaltungskosten abgedeckte Arbeiten in Rechnung gestellt werden. Mit rund 1.600 Euro seien so die Verwaltungskosten für die Gewässerunterhaltung auffällig hoch, bemängelte der ehemalige Leitende Verwaltungsbeamte aus dem alten Amt Bokhorst Klaus -Peter Schädlich. Wie Thomas Köpp bestätigte, gebe es nicht für jeden kleinen Verwaltungsakt ein Arbeitszeitkonto, das minutengenau erfasse, wie lange unterschiedliche Mitarbeiter an einem Gemeindeauftrag gearbeitet haben. Dies sei zwar bei größeren Arbeiten und Aufgaben der Fall, könne aber nicht für kleinere Bereiche erfolgen, ohne dass die Verwaltung komplett umorganisiert würde. Ob dies letztlich kostensenkend sei, sei ebenfalls fraglich. Einzelne Punkte, die bemängelt wurden, sollen allerdings geprüft werden. Unangetastet sollen in Rendswühren vorerst auch die Sätze der Grundsteuer A und B leiben. Hier, meinten Thomas Bahr und Rendswührens Bürgermeister Claus Hopp, hätte die Gemeinde zwar noch Spielraum nach Oben. Dieser solle allerdings nicht ohne Zwang ausgenutzt werden, solange die Gemeinde über ausgeglichene Haushalte verfüge.