Bönebüttel / 20.03.2011. Heute ist der internationale Tag des Waldes. Gestern überreichte die Bundestagsabgeordnete und schleswig-holsteinische Landesvorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Dr. Christel Happach-Kasan als Auftakt zum „Tag des Waldes“ und des internationalen Jahres der Wälder die einmal im Jahr an einen Privatwaldbesitzer vergebene Auszeichnung für vorbildliche und nachhaltige Waldbewirtschaftung an den Bönebütteler Landwirt und Waldbesitzer Rolf Klein.
Rund 50 Gäste aus der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, der Jägerschaft und aus Naturschutzorganisationen und Politik nahmen hieran teil. „Gerade im waldarmen Schleswig-Holstein muss auch der Einsatz privater Waldbesitzer mit kleinen Flächen gewürdigt werden“, dankte Happach-Kasan Rolf Klein für seinen unermüdlichen Einsatz. Seit 1902 bewirtschaftet die Familie den Brammer-Hof. Seit rund 40 Jahren baut Rolf Klein den einst überwiegend aus Fichten und Birken bestehenden Wald zu einem gesunden Mischwald um. Wo in den 1970-er Jahren die Fichten im Sturm reihenweise umfielen und der Borkenkäfer das seine tat, wachsen heute Stieleichen, Ahorn, Traubeneichen und Buchen zu einem Zukunftswald heran, dessen Nutzen weit über den Holzertrag hinaus reicht. Pflanzen, Schutzzäune für die jungen Bäume bauen, Brombeeren mähen, Durchforsten und Holz einschlagen, zählen zu den jährlich wieder kehrenden Arbeiten, berichtet Rolf Klein beim Rundgang durch den etwa 12 Hektar großen Wald.
Nicht immer sei diese Arbeit in klingender Münze spürbar. Wald und Landwirtschaft sind ein Stück Tradition, das zusammen gehört. „Der Wald war schon vor uns da. Damit muss er gepflegt werden, wenn auch nachfolgende Generationen etwas davon haben sollen“, sagte Klein. Die Zäune müssen sein, sonst beißen die Rehe die jungen Bäume im Winter kaputt, erklärte Klein, der nicht nur Landwirt und Waldbesitzer, sondern auch Jäger und Hegeringleiter ist. Sind die Bäume groß genug, dürfen Rehe oder Damwild wieder in die Flächen einziehen. So mancher Baum bleibt für den Schwarzspecht oder Insekten stehen und wird nicht gefällt.
Wie wichtig die Arbeit von Menschen wie Rolf Klein ist, unterstrich auch Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf. Schleswig-Holsteins Waldanteil beträgt rund zehn Prozent der Landesfläche. 12 Prozent sollen es als langfristiges Ziel werden. „Angesichts schmaler Kassen muss die Neuwaldbildung häufig zurück treten“, meinte die Ministerin. Ob im Landeswald oder privat gepflanzt, heute zähle jeder Baum. Unter dem Mantel des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Jahres der Wälder erhalte auch in Schleswig-Holstein der Tag des Waldes eine neue Dimension. Jeder Kubikmeter Holzzuwachs speichert etwa eine Tonne CO2. „Gemeinsam Zukunft pflanzen“, ist ein gutes Motto, sagte Rumpf.