Schleswig-Holstein / 10.05.2011. Beißender Rauch stieg in mehreren dunklen Säulen in den Himmel. An zwei Stellen fraßen sich Feuer zunächst auch gegen den leichten Südostwind durch das Naturschutzgebiet Dosenmoor bei Neumünster. Bis zum Abend waren rund vier Hektar zwischen den Wiesen auf der Neumünsteraner Moorseite und dem Zentrum des Moores nieder gebrannt. Anwohner am Moor mussten auf der Neumünsteraner Seite ihre Häuser räumen und brachten neben anderen Haustieren auch ihre Pferde in Sicherheit.
In kurzer Zeit waren rund 100 Feuerwehrleute vor Ort und versuchten mit Feuerklatschen, Motorsägen und Wassersperren Herr über die Flammen zu werden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der einsetzenden Löscharbeiten wurden die Kieler Straße und auch die Bahnstrecke Neumünster-Bordesholm voll gesperrt. Bis zum Einfelder See verlegten Feuerwehrmänner und Frauen aus den Wehren aus Neumünster und Umgebung hunderte Meter Löschschläuche. Neben der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Wehren aus Neumünster eilten die freiwilligen Feuerwehren aus Großharrie, Brügge, Wattenbek und Bordesholm zu Hilfe. Hauptproblem war für die Feuerwehrleute überhaupt an die Brandherde auf dem Moor heran zu kommen. Mehrere kleinere Trupps drangen mit Feuerklatschen ausgestattet zu Fuß auf das brennende Moor vor und versuchten hier einen der Brandherde zu stoppen.
Während auf der Neumünsteraner Moorseite die durch das Gleisbett der Bahnstrecke Neumünster – Kiel verlegten Löschschläuche erstes Löschwasser lieferten, blieb es auf dem Moor beim Einsatz der Feuerklatschen. Sengende Hitze vor der etwa 300 Meter langen Feuerwand, die sich über das Moor fraß und beißender Rauch, machten das Bemühen die Flammen zu stoppen, zu einem vorerst hoffnungslosen Unterfangen.
Erst an einem Damm, der etwa 350 Meter vom Hautwanderweg entfernt durch das Naturschutzgebiet läuft, zeigten die Mühen der Feuerwehrleute Erfolg. Gegen 19.30 Uhr kam die erlösende Meldung: Feuer unter Kontrolle. Bis zum Damm auf dem Moor verlegte Löschschläuche halfen zuletzt Wasser herbei zu schaffen. „Viel zu wenig, aber immerhin etwas“, meinte ein erschöpfter Feuerwehrmann nach dem mehrstündigen Einsatz auf trügerischem Boden, beißendem Qualm und der Hitze des Feuers. Genug Löschwasser war ein Problem. Die langen Wege und zu wenig Wasser in einem Löschbrunnen erschwerten die Arbeiten. Für die Feuerwehrmänner und Frauen war der Einsatz trotzdem ein voller Erfolg. Immerhin konnte das Übergreifen des Feuers über den Hauptwanderweg verhindert und so weite Teile des Moores geschützt werden.
Von Mücken gepiesackt und zerstochen, machten sich die Helfer gegen 20.30 Uhr auf den Weg zu den Sammelpunkten. Unterstützt wurde der Einsatz auch vom Katastrophenschutz und durch das Deutsche Rote Kreuz, sowie Helfer aus dem Technischen Hilfswerk (THW). Die Brandursache war zum Zeitpunkt des Einsatzes unbekannt.