„Es war eine aufregende Zeit“, blickte Claus Hopp am Freitag anlässlich seines 40-jährigen Amtsjubiläums zurück. Das Amt Bokhorst stand 1971 auf der Kippe. Wieder einmal sollte das Amt aufgelöst und dem Amt Brügge im Kreis Rendsburg zugeschlagen werden. Alternativ stand bei einem Verbleib in der Verwaltung des Kreises Plön schon damals eine Fusion mit dem Amt Wankendorf im Raum. All das wollten die Bokhorster Amtsvertreter nicht. Die Selbstständigkeit und der Verbleib im Kreis Plön war oberstes Ziel. Beides konnte bis 2008 durchgesetzt werden.
Im Zug der Verwaltungsstrukturreform kam es dann doch noch zu der Fusion mit Wankendorf. Das alte Amt Bokhorst wurde aufgelöst. Das neue Amt Bokhorst-Wankendorf wurde gebildet. Die Gemeinde Bönebüttel verließ den Amtsverbund und wird heute von Neumünster verwaltet. „Wenn ihr schon so stur seid, dann sorgt wenigstens dafür, dass eure Gemeinden wachsen“, hatte seinerzeit der damalige Plöner Landrat Dr. Alfons Galette Claus Hopp mit auf den Weg gegeben. Bis zum Beginn der 1980-er Jahre wuchs die Amtsgemeinde von rund 4000 Einwohnern auf etwa 5600.
Neben dem Erhalt des Amtes waren es zunächst die Erstellung von Flächennutzungsplänen und der Ausbau von Wirtschaftswegen, die als größere Aufgaben ins Haus standen. Bis Ende der 1970-er Jahre wurden mit Hilfe europäischer Förderungen und Beteiligung des Kreises rund 60 Kilometer Wirtschaftswege im Amt Bokhorst gebaut. Dauerthema blieb bis heute der Kampf um den Erhalt der kleinen Grundschulstandorte im Amt. Ob es Momente gab, in denen er hinschmeißen wollte? Bei der Fusion der Ämter Bokhorst und Wankendorf gab es auch verdrießliche Momente, sagt Hopp. Es sei allerdings auch keine Liebeshochzeit der Ämter gewesen. „Und ich bin auch nicht immer der Einfachste“, meinte der Bokhorst-Wankendorfer Amtsvorsteher beim Rückblick in die jüngere Vergangenheit des Amtes. Hinschmeißen allerdings kennt Rendswührens langjähriger Bürgermeister und Amtsvorsteher nicht. Auch die Bypassoperation vor zwei Jahren zwang ihn zwar in die Klinik, aber selbst im Krankenbett liegend nicht in die Knie. „Danach ging es deutlich besser“, meint der heute 73-jährige, dem die Arbeit noch nicht zu viel geworden ist. Die tägliche Fahrt in die Amtsverwaltung gehört zur Routine. Jeden Freitag ist von 9.00 bis 11.00 Uhr Sprechzeit. Mittags will er nach Hause und die Zeit mit Ehefrau Christel verbringen, wenn es sich einrichten lässt.
Spätestens zur Kommunalwahl 2012 allerdings wird es Zeit, einen einen Nachfolger zu finden. „Danach ist endgültig Schluss und Zeit, den Ruhestand mit Ehefrau Christel zu genießen“, sagt der Jubilar. Nicht auf Sylt oder Mallorca, sondern mit Gummistiefeln und Regenjacke beim Haselnusssammeln hinterm Knick und unter den Apfelbäumen auf dem Altenteilergrundstück in Rendswühren. „12.30 Uhr, Zeit die Schulkinder sicher über die Straße zu bringen“, sagt Claus Hopp zum Abschluss des Gespräches und zieht mit oranger Warnweste zur Bundesstraße B-430, um dort wie jeden Tag die Schipphorster Grundschüler sicher zu geleiten. „Nimm dir noch ein paar Äpfel mit“, wirft er noch einer Bürgerin hinterher, die kurz herein schaute, um einen Termin mit dem Amtsvorsteher zu erhalten.