Die Holzernte der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) beginnt in einigen Bereichen der Landeswälder in diesem Jahr frühzeitig. In Ostholstein wird bereits ab September heimisches Laubholz eingeschlagen. Den Belangen des Boden- und Naturschutzes kommt dieses Vorgehen durchaus zu Gute.
Schleswig-Holstein / 11.09.2012. Die Landesforsten beginnen mit der Holzernte im Laubholz in diesem Jahr früher als gewohnt. Waldbesucher werden aus diesem Grund schon im Herbst mancherorts die Fällarbeiten bemerken. Die zeitige Ernte bringt auch Vorteile. Mit dem frühen Beginn enden die Maßnahmen auch eher als gewohnt, so dass bereits deutlich vor den Brut- und Setzzeiten mehr Ruhe im Wald einkehrt. Zwar stehen die Bäume im September noch im Laub, ihr Saftstrom ist aber schon deutlich zurückgegangen und der Boden profitiert erheblich vom Einschlag zur trockeneren Periode. Das Erdreich ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgeweicht und widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen. Der Boden wird ausschließlich auf eigens dafür angelegten Rückegassen befahren. Eine großflächige, umweltschädigende Befahrung wird ausgeschlossen. Die Grundlage für diese Vorgehensweise bildet eine sorgfältige Planung der Hiebsmaßnahmen.
Der Holzeinschlag findet mitunter auch in FFH-Gebieten statt, die unter besonderem Schutz stehen. Die Arbeiten wurden seitens der Landesforsten im Vorfeld im Rahmen der FFH-Managementpläne abgestimmt und entsprechen den europäischen Vorgaben. Die Planung der SHLF schließt auch die Beseitigung der mitunter an Wegen und Straßen entstandenen Schäden ein. Auf unerwartete starke Regenfälle können die Revierleiter der Landesforsten zusätzlich durch Unterbrechungen der Ernte reagieren.
Im Vordergrund steht neben der umweltschonenden Holzernte auch die gezielte Auswahl der zu entnehmenden Bäume. Grundsätzlich wird im Sinne der Nachhaltigkeit kahlschlagsfrei gearbeitet, da die Landesforsten nach den strengen Prinzipien der Forstgütesiegel FSC® (C010535) und PEFC zertifiziert sind. Nach den Kriterien einer langfristig ökologischen Waldentwicklung wird in den Wäldern der Landesforsten längst nicht jeder Baum geerntet. Es wird darauf geachtet, dass weniger Holz entnommen wird, als nachwächst. Auf diese Weise werden die zukünftigen Holzvorräte gesichert, der Wald verjüngt sich stetig. Durch die einzelstammweise Ernte bleibt das stabile Mischwaldgefüge erhalten. Daneben werden einzelne alte Bäume gezielt ausgewählt und als »Habitatbäume« markiert.
Diese Bäume werden nicht gefällt, sondern der natürlichen Alterung und dem Zerfall überlassen. Langfristig entsteht so ein mosaikartiges Netz an Uraltbäumen, die zahlreichen Arten Lebensraum, eben ein »Habitat« bieten.
Im Zuge der Holzerntemaßnahmen sind Schäden in bestimmtem Maß nahezu unvermeidbar, werden durch die geschulten Mitarbeiter der Landesforsten jedoch so gering wie möglich gehalten. Im Falle etwaiger Beeinträchtigungen im Rahmen der diesjährigen Holzerntemaßnahmen bitten die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten bereits im Vorfeld um das Verständnis der Bürger. Für Fragen rund um den Einschlag stehen die jeweiligen Revierleiter in den örtlichen Förstereien informierend zur Verfügung. Die Zuständigkeiten erfahren interessierte Waldbesucher über die Internetseite der Landesforsten (www.forst-sh.de).
Verantwortlich für diesen Pressetext:
Schleswig-Holsteinische Landesforsten