Jetzt fahren die Maishäcksler und Gespanne bis in die Nacht hinein, um die Maisernte einzufahren. Bislang brachte das gute und trockene Wetter wenig Beeinträchtigungen für den Straßenverkehr mit sich, beobachtete der Vorsitzende aus dem Kreisbauernverband Plön, Heiner Staggen aus Schipphorst. Zwar komme der Ertrag mit 20 bis 25 Prozent Einbußen nicht an die Vorjahre heran, die Qualität sei allerdings gut.Probleme hatte dem Mais unter anderem der kalte und nasse Juni bereitet, sagt Staggen. Rund 250 Millimeter Regen in einem Monat, das sei selbst für Maisböden zu viel. Hinzu kam eine frühe Abreife, die durch den trocken und warmen August begünstigt wurde. Während die Futtermaisbauern die knapperen Ergebnisse durch durchaus gute Graserträge ein Stück weit ausgleichen können, dürfte sich die geringere Mange dafür bei den Biogasanlagen deutlicher bemerkbar machen, so Staggen. Hier müsse wohl im Ausgleich auch mit höheren Transportwegen und Mengen gerechnet werden.
Leichte Böden im Vorteil
Profitiert hat von den Wetterkapriolen dagegen Roggen. Für die leichten Böden, auf denen Roggen angebaut wird, hatte der Regen Vorteile. Dadurch lagen die Brotroggenerträge auf einem Spitzenniveau.
Etwa eine Woche, dann dürfte der Ernteverkehr vorbei sein, meinte Staggen. Freuen dürfen sich zurzeit Spaziergänger, Auto- oder Radfahrer über weithin gelb leuchtende Senffelder, deren Anblick für Abwechslung im herbstlichen Farbenspiel sorgt. Als sogenannte Zwischenfrucht ist der Senf nicht nur eine Düngerpflanze, die später untergepflügt wird, sondern trägt wie Rübsen und andere Zwischenfrüchte auch zur Bodenverbesserung und Vermeidung von Erosion bei. Außerdem bereichert der Anbau die Fruchtfolge.
Einzig die Reiter haben dabei das Nachsehen. Wo keine Zwischenfrüchte angebaut sind, läuft bereits Wintergetreide wie Gerste und Weizen auf den Äckern auf. Die Zeitfenster für die einst so beliebten Herbstritte über die Stoppelfelder sind kurz geworden.
Weniger Wildschweine
Etwas weniger Sorgen als in den letzten Jahren bereiten dieses Jahr die Wildschweine. Deren Zahl scheint deutlich unter dem Vorjahr zu liegen, berichteten Jäger, die jetzt noch einmal zur Jagd auf die Schwarzkittel an den Maisfeldern anstanden.