Großharrie / Kreis Plön / 23.10.2014. Ab November hat Großharrie nach dem Rücktritt des amtierenden Bürgermeisters Jochen Steinau keinen Bürgermeister mehr. Dann muss Stellvertreter Holger Nohrden die Amtsgeschäfte als erster Ansprechpartner in der Gemeinde übernehmen. Für das Bürgermeisteramt selbst steht der Großharrieer Handwerksmeister allerdings nicht zur Verfügung. Norden ist seit 30 Jahren Mitglied der Gemeindevertretung und Stellvertretender Bürgermeister. Das volle Amtsgeschäft wäre jedoch nicht mit dem Betrieb zu vereinbaren, sagt Nohrden. Ähnlich geht es anderen möglichen Kandidaten in der Gemeinde. Auch Steinau hatte zeitliche und betriebliche Gründe für seinen Rücktritt angegeben. Jetzt steht die Gemeinde auch nach einem Treffen der Gemeindevertreter vor wenigen Tagen ohne einen Kandidaten für das Amt da.
Holger Nohrden dürfte die Ausübung des Amtes als Vertreter für längstens fünf Monate ausüben. Haben Großharries Kommunalpolitiker bis dahin weder aus den eigenen Reihen, noch aus den Listen einen Kandidaten gefunden und gewählt, könnte die Kommunalaufsicht einen Beauftragen bestimmen.
Das, erklärte der Leitende Verwaltungsbeamte aus dem Amt Bokhorst-Wankendorf, Ralf Bretthauer, wäre der schärfste denkbare Eingriff in das Selbstverwaltungsrecht einer Kommune. Außerdem, so Bretthauer, muss neben der Bürgermeistersuche in Großharrie auch im Amtsausschuss nachgewählt werden, wo Großharries Bürgermeister Stellvertretender Amtsvorsteher war.
Ein völlig neuer Kandidat, der bislang nicht auf der Liste einer der beiden Wählergemeinschaften aus Groß- und Kleinharrie steht, könnte nur nach Neuwahlen aufrücken. Bereits nach dem Ausscheiden von Großharries langjährigem Bürgermeister Detlef Sötje war es schwer einen geeigneten Kandidaten für das Amt zu finden, sagt Stellvertreter Holger Nohrden. Noch hoffen Großharries Vertreter allerdings einen Bewerber oder eine Bewerberin zu finden. Die nächste Zusammenkunft soll kurzfristig stattfinden.