Schleswig-Holstein / Kreis Segeberg / Daldorf, 20.02.2015. Jedes Jahr im Februar fiebern die Holzlieferanten und Aufkäufer den Laubholzsubmissionen in Lanken und Daldorf entgegen. Einmal im Jahr werden hier die Filetstücke des schleswig-holsteinischen Laubholzeinschlags angeboten und meistbietend versteigert.
25 Bieter haben dieses Jahr das Angebot der Ausrichter aus der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur für private und kommunale Waldbesitzer, den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, dem Stadtwald Lübeck und dem Eigenbetrieb Kreisforsten im Herzogtum Lauenburg unter die Lupe genommen. Drei Wochen lang konnten die Aufkäufer aus Deutschland, Dänemark und Polen schriftlich ihre Gebote für die rund 3500 Festmeter Wertholz abgeben. Bis zum 18. Februar lief die Auswertung. Allein in Daldorf warteten über 1100 Stämme auf Abnehmer. „Mit dem Ergebnis dürfen sowohl die Landesforsten, die Forstbetriebe, wie auch die privaten und kommunalen Waldbesitzer zufrieden sein“, kommentierten Freitag Harald Nasse von dem Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und Dr. Manfred Quer von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur die Ergebnisse.
Wertholzpreise stabil
Mit Durschnittspreisen von 434 Euro für den Festmeter Eiche und 213 Euro für Eschenholz als Hauptbaumarten der Submission lagen die Preise fast auf Vorjahresniveau. Das spreche für eine derzeit stabile Holzmarktsituation für Wertholz. Das Höchstgebot erzielte dieses Jahr eine Eiche aus dem Herzogtum Lauenburg mit 1.429.- Euro pro Festmeter.
Den höchsten Preis insgesamt erzielte ein Eichenstamm aus der Försterei Bordesholm. 7.264 Euro durfte Förster Björn Winter für den Stamm mit einem Volumen von 5.77 Festmeter verbuchen. Käufer der beiden Spitzenstämme ist ein Furnierwerk aus Bayern. Für die Ernte des mächtigen nahe der Autobahn gewachsenen Bordesholmer Stammes musste sogar die Autobahn 215 zwischen Bordesholm und Kiel kurzfristig gesperrt werden, damit beim niemand zu Schaden kommen konnte, berichtete Winter.
Nicht nur Standard gesucht
Auch besonders gesuchte Einzelstücke befanden sich dieses Jahr wieder im Angebot, erklärte Dr. Manfred Quer. Manches, was nicht der Norm entspricht, sollte keineswegs im Brennholz landen. Unter krummer, astiger Rinde können sich wahre Schätze verbergen. Dazu zählte dieses Jahr eine sogenannte Roseneiche, deren Furnier später einmal unzählige helle Punkte aufweist. Während bei den Furniereichen allgemein ein störungsarmer Wuchs über Generationen hinweg gewünscht ist, sind solche Besonderheiten immer wieder gesucht, sagte Quer. Gefunden hatte das seltene Stück Kammerförster Hans Deutsch aus der Forstbetriebsgemeinschaft Ostholstein.
Neben Eiche und einem etwas geringeren Eschenangebot als im Vorjahr kamen geringe Mengen Ahorn, Kirsche, Erle, Roteiche und Ulme zur Versteigerung. Insgesamt erzielte die Auktion rund 1.279 Millionen Umsatz. Gut 570.000 Euro fielen davon auf das Angebot aus dem Privat- und Kommunalwald.