Großharrie / Kreis Plön / 08.06.2015. Mit der Zustimmung zur Aufstellung eines sogenannten sachlichen Teilflächennutzungsplanes will die Gemeinde Großharrie dem Bau von Windenergieanlagen im Gemeindegebiet ohne sachliche Beteiligung der Gemeinde vorbeugen. Die aktuelle Rechtslage zum Bau von Windenergieanlagen im Außenbereich von Gemeinden bedarf nicht nur einiger Sachkenntnis, sondern auch einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema und den begleitenden Rechtsrahmen, wie Großharries Ortspolitiker und Bürger in einer Sitzung der Gemeindevertretung am Montag feststellen mussten. Hintergrund der Diskussion und des Beschlusses für eine Änderung der aktuellen Flächennutzungspläne ist die aktuelle Unsicherheit über die Genehmigungslage zum Bau von Windenergieanlagen. Großharries Ortspolitiker hatten sich seinerzeit bei der Aufstellung der sogenannten Teilfortschreibungspläne für Windenergieflächen gegen die Ausweisung von Windenergieflächen in der Gemeinde ausgesprochen. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig, das die Pläne als nicht rechtskonform einstufte, waren diese zunächst hinfällig. Ein Widerspruch des Landes ist in der Schwebe.
Wegen der daraus resultierenden Möglichkeit, sogenannte privilegierte Bauvorhaben ohne Beteiligung der Gemeinden zu beantragen und der Rechtsunsicherheit zur Windenergieplanung wollen sich jetzt viele Gemeinden Luft und Beratungszeit verschaffen. Das ist durch die Erstellung der sogenannter sachlicher Teilflächennutzungspläne machbar. Damit stellt sich die Gemeinde nicht grundsätzlich gegen den Bau von Windkraftanlagen, erklärte Bürgermeister Holger Nohrden. Ein möglicher „Wildwuchs“, sprich Bau von allein wirtschaftlich geprägten Anlagen mit maximalen Ausnutzungen der allgemeinen Rechtslage sei allerdings nicht gewünscht. Deswegen sprachen sich Großharries Ortsvertreter einstimmig für den Erhalt der Planungshoheit der Gemeinde aus. Bevor in der Gemeinde Entscheidungen über den möglichen Bau von Windenergieanlagen gefällt werden, sollen rechtssichere und rechtskräftige Rahmenbedingungen und Vorgaben durch das Land abgewartet werden.
Außerdem erhielten zwei private Bauvorhaben die Zustimmung der Gemeindevertretung. Grünes Licht gab es auch für den Gebührenabschluss für die Abwasserbeseitigung für das Jahr 2014. Durch einen Jahresüberschuss von etwa 8.200 Euro kann die Gemeinde hier eine Gesamtrücklage von rund 28.000 Euro verbuchen. Aktuell stehe allerdings auch der Austausch von Abwasserpumpen an, erklärte Holger Nohrden.
Auch die abschließende Jahresrechnung für die Gemeinde blieb ohne Überraschungen. Trotz der Neuanschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs verfügt die Gemeinde noch über eine erfreuliche allgemeine Rücklage von etwa 340.000 Euro, informierte Frank Löhndorf aus dem Finanzausschuss.
Am 11. Juli findet ab 13.30 Uhr das Kindervogelschießen in der Gemeinde statt. Ein Termin für das Vogelschießen der Erwachsenen im Herbst steht noch aus. Für sportlich Begeisterte in der Gemeinde hält die Großharrieerin Maren Arndt ein Angebot bereit. In Zusammenarbeit mit dem Sportverein Einfeld könnten Großharrieer Bürger das Sportabzeichen ablegen. Nähere Informationen dazu soll es auf einem Informationsabend geben.