2014 sind die Mähdrescher bereits am 3. Juli in die Gerste gefahren. Ein Erntebeginn um den 10. Juli darf als normal betrachtet werden, sagt der Plöner Kreisbauernverbandsvorsitzende Heiner Staggen aus Schipphorst. Dieses Jahr mussten die Getreidebauern Geduld mitbringen. Im Juni hat es gerade einmal 22 Millimeter Regen gegeben. Regenmengen von drei Millimetern, wie Anfang Juli, reichten kaum aus die Böden oberflächlich zu befeuchten. Hinzu kamen kühle Tage im Mai und Juni, die besonders auf der Geest für gehemmtes Wachstum sorgten. Im Oldesloher Raum waren Mitte Juli die ersten Gerstenfelder gedroschen. Ähnlich sah es in Lauenburg aus, meinte Staggen. Weniger Wind und kontinentaleres Klima machen einen spürbaren Unterschied gegenüber dem Geestrücken und Lagen zwischen Nord- und Ostsee aus. Allerdings habe die kühle Witterung auch Vorteile gehabt. Es waren weniger Pflanzenschutzeinsätze erforderlich, da besonders Pilzbefall eher bei feuchtwarmer Witterung im Getreide auftritt. Auch beim Mais haben sich inzwischen die Reihen geschlossen. Der braucht jetzt allerdings Regen, sagte Staggen. Die Getreidebauern hatten indessen gehofft, dass der ersehnte Regen nicht gerade zur Ernte einsetzt.Genau das ist geschehen. Was dem Mais auf die Beine half, hat für verdrossene Blicke bei der Getreideernte gesorgt.
Bislang sind die Erwartungen eher gut, als schlecht. Die Bedingungen für die Heuernte waren gut. Auch der erste Grasschnitt für Futtersilagen hat gute Ergebnisse gebracht. Der zweite Schnitt fiel allerdings eher mäßig aus, meinte der Schipphorster Landwirt. Hier und da gab es besonders in der Gerste durch Gewitterböen auf den Boden gedrücktes sogenanntes Lagergetreide. Das sei allerdings durchaus normal, meinte der Großharrieer Schweinehalter Torben Sötje, der Gerste und Weizen als Futtergetreide für den eigenen Hof anbaut. Bei der Gerste als erstes Erntegetreide dürfe mit durchschnittlichen Erträgen gerechnet werden. Beim folgenden Raps sind die Erwartungen etwas höher, meinte Staggen. Der erreiche als Tiefwurzler immerhin Wasserschichten bis etwa 1,5 Meter Tiefe. Hier gab es wenig Ausfälle und eine lange Blüte über fünf Wochen und damit gute Schotenansätze. Allerdings gab es auch höheren Aufwand während und nach der Saat. Seitdem das Saatgut durch fehlende Beizstoffe anfälliger ist, müssen die Bauern Erdflöhe und Schädlinge wie die Kohlschotenmücke im Auge behalten sagt Staggen. Die gegenüber dem Vorjahr leicht geringeren Ernteerwartungen gleichen sich zurzeit allerdings durch leicht angezogene Preise für die kommende Ernte aus, so der Plöner Kreisvorsitzende.