Trappenkamp / Kreis Segerberg / 18.12.2015. Ward Alhabash hat seinen „BÜMA“ längst beantragt. Der 20-jährige syrische Übersetzer aus Trappenkamp hat seine Aufenthaltsgenehmigung und will jetzt im Hamburger Studienkolleg mit der Vorbereitung auf ein Medizinstudium beginnen. „BÜMA“, das steht für „Bescheid über Meldung als Asylbewerber“, erklärte Alhabash im Gespräch mit Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille und Gemeindedezernent Werner Schultz. Skurrile Abkürzungen auf Formularen wie „BÜMA“, das versteht kein Mensch, der gerade einmal ein wenig Deutsch spricht oder lesen kann, waren sich Krille, Schultz und der junge Trappenkamper Übersetzer einig. Jetzt gibt es in Trappenkamp einen Fragebogen zur beruflichen Qualifikation auch mit arabischen Anmerkungen. Das hilft ein wenig weiter, sagt Alhabash.
Weiterhelfen sollen auch Abende und gemeinsame Veranstaltungen wie der zweite Trappenkamper „Kennenlernabend“ am Freitag im Bürgerhaus. Gut 140 Leute waren gekommen um gemeinsam ein kleines internationales Buffet zu gestalten und zu genießen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich einfach besser kennenzulernen. Süßes Gebäck aus dem Iran, Blätterteig mit Spinat und Feta, Flammkuchen, Aufläufe, das Buffet im Bürgerhaus war bunt gemischt. Anna und Fadi Khauri hatten ein syrisches Reisgericht mit Rindfleisch und Nüssen mitgebracht. 15 Monate lebt das Paar in Deutschland. Fadi hat in Syrien eine Druckerei geleitet. „Nein, ein Lehrberuf ist das nicht. Das lernst du in Syrien während der Arbeit“, erzählte der 37-Jährige. Seine Frau Anna würde später gern einmal als Erzieherin arbeiten, wenn die eigenen Kinder größer sind.
93 Flüchtlinge und Asylbewerber leben jetzt in Trappenkamp. Gerade sind acht neue Flüchtlinge angekommen. Langsam wird es Zeit über neuen Wohnraum und mehr Kindergartenplätze nachzudenken, meinte Harald Krille. Rund 30 Helfer stehen den neuen Bürgern in Trappenkamp zur Seite, erklärte Krille. Dazu gehört auch die Teilzeitstelle von Ward Alhabash, der die Gemeinde als Übersetzer unterstützt. Für Ward, der in Hamburg studieren möchte, wird jetzt kurzfristig ein Nachfolger gesucht. Und zum Kennenlernen? Da helfen auch einmal Hände und Füße, wenn es an Worten mangelt. Oder ein leckerer Gaumenschmaus, den jeder auch ohne Worte versteht, hieß es aus den Reihen der Gäste.