Pflanzenhof Paulwitz / 29.06.2017. Was wäre die mediterrane Küche ohne Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano oder Salbei und Basilikum? Im Sommer ist Kräuterzeit. Was wäre die mediterrane Küche ohne Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano oder Salbei und Basilikum? Ohne Lorbeerkranz hätte womöglich Cäsar einiges an majestätischer Erscheinung eingebüßt. Sein Koch allerdings hätte den Verzicht auf die wohlschmeckend würzige Beigabe vermutlich eher mit empfindlicheren Repressalien quittiert bekommen, hat das edle Blatt doch viel Potenzial manchem Gericht den entscheidenden letzten Schliff zu verpassen, den Genießer nicht vermissen wollen.
Gabriele Diener aus dem Pflanzenhof Paulwitz in Neumünster kennt die würzig, heilsam, Gesundheit fördernde und teils betörende Wirkung der Kräuter, die in den Küchen der Welt das Zünglein an der Waage des Geschmacks bilden. Kerbel oder auch Französische Petersilie, weiß die staatlich geprüfte Wirtschafterin im Gartenbau, gehört in Suppen und Soßen, so etwa in die Frankfurter Grüne Soße. Ohne die französische Petersilie, wie der Kerbel wegen seiner Stellung in der französischen Küche auch genannt wird, wäre diese ein Stück ärmer. Auch zu den sogenannten Fine Herbs, sprich Gewürzmischungen für die feine Küche, mit sensiblen Noten und dem Geschmack französischer Gärten auf der Zunge gehört der Kerbel einfach dazu. Gemeinsam mit Petersilie, Schnittlauch und Estragon bildet das aromatische Kraut die Grundmischung der französischen Fine Herbs.
Blauer Basilikum gibt Tomaten, Pizza oder Pasta oder frischem Büffelmozzarella die passende Note. Beifuß, Salbei, Bohnenkraut, weniger bekannte Kräuter wie Borretsch oder Olivenkraut laden zum Experimentieren in der Küche ein. Manche Exoten wie dem Tigerkraut Gotu Kola finden bereits im „Shennong Herbal“, dem ältesten chinesischen Kräuterratgeber, Erwähnung.
Und selbst im kleinsten Garten auf der Fensterbank, dem Balkon, oder der Terrasse findet sich ein Plätzchen für einige Kräuter, die gerade jetzt im Sommer mit ihren zarten Blüten, feinem Geschmack und Duft die Tage bereichern können. Allzu kompliziert sind der Anbau und die Pflege nicht, sagt die Pflanzenexpertin. Fluffige, nicht zu schwere Böden oder eine fertige Kräutererdemischung erleichtern die Pflege und den Anbau.
Ob nordisch herb oder französisch fein, Kräuter immer erst zum Schluss zu Gerichten geben und nur ziehen lassen, nicht mitkochen, lautet die Empfehlung.
Sind erst einmal Tontöpfe, Kübel und Schalen mit duftenden Kräutern bestückt, gibt es eine Menge Rezepturen für die Herstellung von Salben, Duftkissen oder selbst gemachtem Kräuteressig oder Öl, wirbt Gabriele Diener dafür, es einmal selbst mit einigen Kräutern zu versuchen.