Wankendorf / 08.02.2018. Geschafft, die vorerst letzte Hürde für die Zukunft des Bokhorster Kindergartens ist genommen. Donnerstag stimmten die betroffenen Gemeinden Rendswühren, Schillsdorf, Großharrie und Tasdorf noch einmal gemeinsam im Amtsausschuss ab und beschlossen einstimmig die Erweiterung des Bokhorster Kindergartens. Dazu gehört die Gründung einer neuen Gruppe und der Kauf eines Nachbargrundstücks mit einem Einfamilienhaus. Viel Platz und Entwicklungsraum für die Kinderbetreuung, Parkraum und ein wichtiger und richtiger Schritt in die Zukunft und für die Eltern mit ihren Kindern, hieß es aus den vier Gemeinden. Insgesamt liegt das geschätzte Investitionsvolumen bei rund 520.000 Euro. Das hätte nach bisherigen Schätzungen auch eine Erweiterung und Modernisierung auf dem vorhandenen Standort gekostet. Allein das über 5000 Quadratmeter große Grundstück sei dagegen ein echter Zugewinn, hieß es. Darüber freuten sich Freitag auch die Mitarbeiterinnen in der Bokhorster Kinderkastanie. Drinnen und draußen viel Platz und Raum, um mit den Kindern zu arbeiten, statt durch noch einen zusätzlichen Anbau noch mehr Verschachtelung und beengte Verhältnisse zu schaffen, darüber dürfe man sich freuen.
Weniger erfreulich, dafür aber kaum zu vermeiden ist eine neue Situation für die kleinen Grundschulstandorte in Stolpe, Schipphorst, Hüttenwohld und Großharrie. „Einen Standort der kleinen Schulaußenstellen zu schließen ist für mich keine Option“, meinte der Plöner Schulrat Stefan Beeg in einer Informationsrunde im Amtsausschuss. Der Grund für den Besuch Beegs lag in den Schülerzahlen der Außenstellen der Grundschulen. Mit acht Außenstellen nehme der Kreis Plön eine Spitzenstellung im Land ein. Im Kreis Plön gibt es 41 Schulstandorte mit rund 11000 Schülern, über 1000 Lehrkräfte und vier Mitarbeiterinnen in der Kreisverwaltung, informierte der Plöner Schulrat. Nach dem aktuellen Erlass des Landes beträgt die Mindestgröße einer Grundschule 80 Schüler. Das schaffen die im Bokhorst Wankendorfer Amtsbereich die Grundschule Wankendorf und Umgebung mit den drei Außenstellen in Schipphorst, Stolpe und Hüttenwohld. Auch die Grundschule der amtsfreien Gemeinde Bönebüttel, zu der heute die ehemalige Grundschule in Großharrie gehört, nimmt diese Hürde ohne Probleme.
Allein die Mindestbelegung mit 44 Schülern an einer Außenstelle schafft keiner der vier Standorte. Dabei nimmt die Grundschule Wankendorf mit ihren gleich drei Außenstellen ohnehin schon eine besondere Stellung im Land ein, meinte Beeg. Der Knackpunkt liegt in der tolerierten Untergrenze von 27 Kindern an einem Standort. Zurzeit besuchen 43 Schüler den Standort Hüttenwohld, 35 Schüler Schipphorst und 36 Schüler Stolpe. 33 Schüler besuchen die Bönebütteler Außenstelle in Großharrie. Die Unterschreitung der Mindestgrenze von 44 Schülern müsse in deutlicher Absicht auf die Standorterhaltung vom Schulträger beantragt werden. Damit sei die erste Hürde genommen. Das pädagogische Konzept ist anerkannt. Außerdem erwarte das Land allerdings inzwischen bei einer solchen politischen Entscheidung eine Kostenbeteiligung der Schulträger an der Finanzierung der verlässlichen Grundschule, etwa bei Unterrichtsausfall. Damit nimmt das Land die Schulträger in die Pflicht. Unterm Strich könne das für eine personelle Unterstützung durch eine Stelle für ein freiwilliges soziales Jahr, eine Bundesfreiwilligenstelle oder eine andere geeignete Personalunterstützung stehen. Das müsse nicht die Welt kosten, aber für die Standorte verbindlich vereinbart werden. Diese Situation ist Neuland, sagte Beeg, der betonte, dass ihm die Standorterhaltung am Herzen liege.
In Schipphorst oder Hüttenwohld sei die finanzielle und personelle Unterstützung der verlässlichen Grundschule ohnehin nicht neu, meinten die betroffenen Bürgermeister Dr. Thomas Bahr und Heinrich Danker. So gebe es bereits ein Schwimmsportangebot mit einer Sportlehrerin oder den Einsatz einer Englischlehrerin an den Standorten. „Wir werden uns unserer Aufgabe nicht entziehen“, sagte Danker zur Situation. Für Großharrie sieht das Bild nicht anders aus. Allerdings gebe es auch Bedenken, meinte Ruhwinkels Bürgermeisterin Heidemarie Scheel. Eine weitere freiwillige Leistung der Gemeinden zur personellen Lage der Schulen müsse mit Vorsicht betrachtet werden. Stolpes Bürgermeister Holger Bajorat stimmte hier zu, allerdings müsse die Tolerierung der Unterschreitung der Mindestbelegung Beachtung finden. „Der politische Wille ist letztlich deutlich. Die Mindestzahl liegt verbindlich bei 44 Schülern“, meinte Amtsvorsteher Jörg Engelmann. Um Ostern herum soll das Thema mit den Gemeinden am Runden Tisch besprochen werden, so lautete der Beschluss zur aktuellen Lage.