Bönebüttel / Schillsdorf / 17.12.2020. Die gute Nachricht in dieser sonst durch die Pandemie-Beschränkungen etwas eingeschränkten Weihnachtszeit: Der Weihnachtsbaum ist sozusagen systemrelevant. Zumindest wurde der Verkauf der Bäume im Freien im Lockdown nicht verboten. Somit dürfen sich Eltern, Kinder und Familien dann wenigstens auf ein besinnliches Weihnachten mit Lichterglanz am Baum freuen.
Die gibt es wie gewohnt nicht nur in der Stadt, sondern auch wie gewohnt auf vielen Plätzen in den Dörfern. Gleich vor den Toren Neumünsters bietet Tim Kruse aus Bönebüttel seine Bäume an. Nur die sonst wunderschön und gemütlich geschmückte Bauerndiele auf dem Hof bleibt dieses Jahr leer. Die gemütlichen Punschrunden und Gespräche können leider nicht stattfinden, sagt der Landwirt. Dafür sind die Preise für die Bäume mit etwa 20 Euro pro Meter stabil. Für ältere Menschen oder Menschen, die nicht aus dem Haus können oder dürfen wird ebenfalls gesorgt. Auf Wunsch liefert der Bönebütteler Landwirt auf Anruf vor die Haustür. „Wir wollen, dass jeder seinen Weihnachtsbaum erhält“, meinte Kruse beim Hofbesuch.
Ähnlich sieht es auf Hof Blöcker im Schillsdorfer Grashorst aus. Die Bäume stehen in der großen offenen Remise. Fast 30 Jahre bietet Sönke Blöcker hier schon Weihnachtsbäume an. Etwa 15 Euro zahlen die Kunden hier für den Meter Nordmanntanne. Dieses Jahr eben auch mit Einschränkungen, wie er sagt. Sonst lädt auch dort ein festlich geschmückter Weihnachtsbau auf der Diele zum Verweilen ein. Neben den Bäumen gibt es ein wenig Kunsthandwerk in der Remise und viel Platz für einen kleinen „Klönschnack“ mit Abstand.
Der Favorit unter den Weihnachtsbäumen ist klar die Nordmanntanne. Ihr apfelsiniger Duft, ein gleichmäßiger Wuchs, der zum Schmücken einlädt und die fehlende Stechfreude, wie sie etwa eine Küstentanne mitbringt, all das hat Fichten, Blautannen und andere Arten verdrängt. Wie auf dem Hof Blöcker stammen auch die Bönebütteler Bäume überwiegend aus dem nahen Kühren bei Depenau und aus dem Nahbereich. Wie jedes Jahr denken die beiden Anbieter auch an die späten Käufer. Bis Heiligabend dürfen diese sich die schönsten Bäume aus den heimischen Pflanzungen aus den Reihen der Bäume aussuchen. Selbstsäger können unter anderem wie gewohnt, wenn auch dort ohne Punschrunden, ihren Baum an der Gadelander Straße zwischen Neumünster und Groß Kummerfeld auf der Pflanzung von Landwirt Joachim Loop aussuchen und absägen oder auch dort einen fertig gesägten Baum erhalten. Dort gibt es Bäume bis zum 23. Dezember.
Der Tipp der Bauern für lange Freude am Baum: Damit die ihre Pracht auch bestens entfalten können, sollten die Bäume zu Hause aus dem Netz genommen werden. Ein geschützter Platz auf Terrasse oder Balkon, vorzugsweise in einem Eimer mit feuchtem Sand und drinnen auch ein Ständer mit Wasserbehälter, helfen, die grüne Pracht lange zu erhalten. Außerdem sollte der Baum einen Tag Zeit haben, sich im Haus zu akklimatisieren.