Wankendorf / 15.01.2021. „Eine Rettungsstation für Wankendorf, das ist eine gute Nachricht“, waren sich im Dezember Amtsvorsteher Jörg Engelmann, Holger Bajorat, stellvertretender Amtsvorsteher und Wankendorfs Bürgermeisterin Silke Roßmann bei einem Termin an der Amtsverwaltung einig. Nicht immer können in Schleswig-Holstein die vorgegebenen 12 Minuten von der Meldung eines Notfalls bis zum Eintreffen der Notfallhelfer eingehalten werden.
Schleswig-Holsteins Rettungskräfte sind wie im Beitragsbild die Berufsfeuerwehr Neumünster, 24 Stunden bei Tag und Nacht im Einsatz. Gleich, ob Sonnenschein oder Nacht und Nebel, sollen die Helfer in 12 Minuten vor Ort sein. Die neue Wache in Wankendorf soll auch die aktuellen Einsatzzeiten im Amt Bokhorst-Wankendorf weiter verbessern.
Engpässe, weite Anfahrten und nächtliche Suchen, nicht nur im ländlichen Raum oder etwa Veränderungen der Verkehrsstruktur, wie der Autobahnbau der A 21 bei Stolpe und mehr, haben Einfluss auf die „Rettungsfenster“. Dabei funktioniert die aktuelle Lösung für den Amtsbereich Bokhorst-Wankendorf durchaus, wenn auch nur mit Unterstützung und in Kooperation mit dem Kreis Segeberg und Neumünster. 2021 soll es neue Gebietszuschnitte geben. Aktuell liegen die nächsten Plöner Standorte für einige Gemeinden aus dem Amt zu weit entfernt. Zurzeit sind das die Stützpunkte in Preetz, Plön, Lütjenburg und Probsteierhagen, sowie Stützpunkte in Seekrug und Ascheberg. Wie Pressesprecherin Rebekka Merholz aus dem Kreis Plön mitteilte, war der Stützpunkt in Ascheberg eine Art Außenstelle der Rettungswache Plön.
Neuer Gebietszuschnitt für Plöner Rettungswachen
In Zukunft soll es sechs Rettungswachen mit ganz neu zugeschnittenen Zuständigkeitsbereichen geben. Das sind Preetz, Plön, Lütjenburg, Probsteierhagen, Wankendorf und Seekrug. Der Stützpunkt Ascheberg fällt weg, die Gemeinde wird von der Rettungswache Plön angefahren. Nach dem im November fertiggestellten Gutachten und Zustimmung der Krankenversicherungsträger wurde die Errichtung eines neuen Stützpunktes in Wankendorf beschlossen. Jetzt muss erst einmal ein Grundstück gefunden werden, sagte Pressesprecherin Merholz. Da es kein geeignetes Gebäude gibt, soll es einen Neubau geben, der zunächst mit einem Fahrzeug ausgestattet wird. Um einen Rettungswagen rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche einsatzbereit zu halten, sind 9,6 Vollzeitstellen notwendig. Darüber hinaus empfiehlt das Gutachten, den Bereich Wankendorf zeitnah erneut zu bewerten, da eine Ausweitung der Vorhaltung erforderlich werden könnte. Außerdem wird es Gespräche mit den Kooperationspartnern geben, da Großteile des Amtsgebietes dann wieder vom Kreis Plön selbst versorgt werden können. Die bestehende Kooperation mit dem Kreis Segeberg könne mit Aufnahme des Betriebs der neuen Rettungswache Wankendorf gekündigt werden, da die Gemeinden Nehmten, Belau, Kalübbe, Nettelsee, Rendswühren, Ruhwinkel, Schillsdorf, Wankendorf, Löptin und Stolpe zukünftig wieder vollständig durch den Kreis Plön selbst versorgt werden können. Die bestehende Kooperation mit der Stadt Neumünster muss mit Aufnahme des Betriebs der neuen Rettungswache Wankendorf geändert werden, da von den bisher durch den Rettungsdienst der Stadt Neumünster versorgten Gemeinden Tasdorf, Großharrie und Bönebüttel die Gemeinden Großharrie und Bönebüttel zukünftig wieder teilweise durch den Kreis Plön selbst versorgt werden können, erklärte Mehrholz.
Für den neuen Standort in Wankendorf rechnet das Gutachten mit etwa 793 Einsätzen im Jahr. Bisher gab es zum Vergleich 2020 ohne die Gemeinden Tasdorf, Großharrie und Bönebüttel allein 384 Einsätze von der Segeberger Rettungsstation in Bornhöved, wie Christian Mandel von der Rettungsdienst-Kooperation Schleswig-Holstein mitteilte. 245 Einsätze führten die Rettunskräfte allein nach Wankendorf. „Kreisgrenzen sind keine Rettungsgrenzen“, meinte Mandel zu den bestehenden Kooperationsverträgen, die für die kürzest möglichen Einsatzzeiten sorgen würden. So laufe etwa eine Alarmierung über die Leitstellen immer am nächstgelegenen Standort auf. In Wankendorf freuen sich jetzt die Ortspolitiker aus dem Amt und der Gemeinde auf die neue Rettungswache. Bis diese einsatzbereit ist, dürfte allerdings noch etwas Zeit verstreichen, hieß es. 2021 dürfe nach dem aktuellen Planungsstand noch nicht mit der neuen Wache gerechnet werden, meinte Pressesprecherin Rebekka Merholz.