Großharrie / 29.09.2022 / Neben Sachthemen, wie etwa Beschlüssen zur Zukunft von Solaranlagen auf dem Gemeindegebiet oder zum Raumbedarf für die Schülerbetreuung an der Grundschule, standen am Mittwoch in Großharrie Personalfragen in der Gemeindevertretung zur Beratung an.
Mit einem herzlichen Dank für fast 20 Jahre Gemeindearbeit verabschiedete Bürgermeisterin Ilona Bredow Gemeindevertreterin Kerstin Kohne, die ihren Sitz an Daniela Borowski abgab. Daniela Borowski erklärte sich bereit, zunächst auch den Vorsitz im Schulausschuss zu übernehmen, der in der Sitzung überraschend frei geworden war.
Der Grund: Gemeindevertreterin Inga Ahlers (Wählergemeinschaft Kleinharrie) legte in der Sitzung ihre Ämter nieder und verlies die Gemeindevertretung.
Damit mussten auch die betroffenen Ausschüsse neu besetzt werden. Für Ahlers muss jetzt noch ein neues Mitglied in die Gemeindevertretung nachrücken. Hintergrund ist ein Zwist über die „Wasserversorgung“ in der Gemeinde. Inga Ahlers hatte bereits im Juni Kritik am Verhalten von Bürgermeisterin Ilona Bredow geübt. Dass die Bürgermeisterin nur die Befürworter einer zentralen Wasserversorgung zu einer privaten Gesprächsrunde eingeladen hatte, in der noch einmal Argumente für eine Zentralversorgung gesammelt wurden, die dann in der Junisitzung als Vorlage der Gemeindevertretung diskutiert wurden, stieß Ahlers, die seinerzeit gegen die Versorgung gestimmt hatte, sauer auf. „Wer dagegen stimmt, wird also ausgeschlossen?“, wollte Ahlers in der Junisitzung wissen. Mittwoch zog Ahlers die Konsequenzen und gab ihre Ämter ohne weiteren Kommentar ab.
Wahlprüfungsausschuss muss nacharbeiten
In der Abwicklung über den inzwischen ergangenen Bürgerentscheid vom 14. August gegen eine zentrale Wasserversorgung, muss noch die Gültigkeit der Wahl bestätigt werden. Da der Wahlprüfungsausschuss Mittwoch nicht beschlussfähig war, muss die Bestätigung in der nächsten Gemeindesitzung nachgeholt werden, erklärte Bürgermeisterin Ilona Bredow.
Außerdem standen Fragen zur Photovoltaik Planung auf Gemeindegebiet zur Diskussion. Eine eingehende Planung wollen Großharries Ortspolitiker ähnlich wie in den Nachbargemeinden trotz erfolgter Vorbereitung erst nach Erstellung eines Gemeindegrenzen übergreifenden Konzeptes auf Amtsebene festlegen. Dabei wurden Anregungen von Karl-Hans Blöcker aus Kleinharrie aufgenommen, der vorschlug, die Jägerschaft in die Standortbeurteilungen einzubeziehen, um sensible Wildtierbereiche zu schützen. Außerdem sollte die Gemeindevertretung prüfen, ob es neben Fremdinvestoren nicht eine Möglichkeit gebe, etwa einen Bürgersolarpark zu gründen, von dem die Einwohner der Gemeinde direkt profitieren würden. 2023 dürfe daneben auch mit dem Satzungsbeschluss zum Windpark „Tasdorf“ gerechnet werden, wie der Leitende Verwaltungsbeamte Ralf Bretthauer berichtete. Außerdem will sich die Gemeinde mit einer Erweiterung der Grundschulräume beschäftigen. Grund hierfür ist ein erheblicher Platzmangel bei der über die Schulzeit hinausgehenden Schülerbetreuung, wie Betreuerin Petra Herzberg-Gaeth aus der Betreuten Grundschule berichtete.