Elternvertreter Kai Glage (links) trug den Protest der Eltern vor und übergab 188 Unterschriften von Eltern, die sich gegen eine Ausschreibung der Trägerschaft richten, an Bürgermeisterin Silke Roßmann.
Wankendorf / 22.02.2010. In Wankendorf sollen die Betreute Grundschule und die Offene Ganztagsschule zusammen gelegt werden. Nach einem SPD Antrag sollte die Trägerschaft für das neue Konzept zum 1. August 2010 ausgeschrieben werden. Jetzt hagelt es Protest aus den Reihen der Eltern und Elternvertreter, die sich das DRK als Träger wünschen.
Der Tagesordnungspunkt 12, in dem es am Montag in der Sitzung der Gemeindevertretung um das Konzept der Zusammenführung der offenen Ganztagsschule und der betreuten Grundschule in Wankendorf ging, hatte es in sich. Über 40 Eltern und Mitglieder aus der Elternvertretung, des Fördervereis, sowie Vertreter der Schule und des DRK-Ortsvereins, nahmen an der Sitzung teil. Grund für die ungewöhnlich hohe Bürgerbeteiligung war die Ankündigung aus voran gegangenen Sitzungen des Wankendorfer Sozial- und Hauptausschusses. Nicht die Zusammenlegung der beiden schulbegleitenden Einrichtungen erregte die Gemüter der Gäste, sondern der SPD Antrag, nach dem die Trägerschaft für das neue Konzept ausgeschrieben werden sollte. Zurzeit liegt die Trägerschaft für die Offene Ganztagsschule bei der Gemeinde. Die Trägerschaft für die betreute Grundschule leistet der DRK-Ortsverein Wankendorf. Elternvertreter Kai Glage unterstrich, was aus den Reihen der Gäste laut wurde. In der betreuten Grundschule werde seit 14 Jahren unter Regie des DRK-Ortsvereins hervorragende Arbeit geleistet. Warum die neue Konzeption nicht in die Hände des DRK gelegt werden, sondern über eine Ausschreibung erfolgen soll, sei unverständlich. 188 Unterschriften gegen die geplante Ausschreibung übergab Glage an Bürgermeisterin Silke Rossmann. Auch in der Schulkonferenz vom 17. Februar sei das DRK einstimmig als Träger gewünscht worden. Das Verfahren der Ausschreibung sei nicht neu, erklärte Arne Breiholz (SPD). Auch die neue Trägerschaft für den Waldkindergarten sei über eine Ausschreibung erfolgt. An der für das neue Konzept der betreuten Grundschule und der offenen Ganztagsschule könne sich auch das DRK beteiligen. Es gehe hier um insgesamt rund 80.000 Euro, die aus dem Haushalt der Gemeinde finanziert werden. „Ich möchte in einem Nachprüfungsverfahren keinen Verstoß gegen das Vergaberecht mitgeteilt bekommen“, meinte Breiholz, warum eine Ausschreibung richtig sei. Ob eine Ausschreibung im vorliegenden Fall zwingend erforderlich ist, konnte auch Ralf Bretthauer aus der Verwaltung nicht spontan klären. Für eine Prüfung müsste ein präzises Konzept vorliegen. Ohne klare Vorgaben der Politik könne die Verwaltung auch keine rechtsverbindliche Klarheit schaffen. Die Vorgabe gab es bislang nicht, erklärte Bretthauer. CDU und Wählergemeinschaft sprachen sich gegen den Antrag einer Ausschreibung aus. Die anwesenden Eltern machten aus ihrem Unmut indessen keinen Hehl. „Wir können auch Fahrgemeinschaften bilden und unsere Kinder auf die Schule nach Bornhöved schicken. Da funktioniert das“, schimpften die aufgebrachten Eltern. Jetzt soll das Thema nach Beschluss der Gemeindevertreter in den Schul-, Sport- und Sozialausschuss zurück überwiesen werden. Es gebe keine Zeitnot, unterstrich Björn Loose (CDU) den Antrag auf Zurücküberweisung in den Ausschuss. In der Aussprache über den Haushalt gab es keine Einigkeit in den Wankendorfer Fraktionen. Hier hatte die SPD die Fortsetzung der Familienförderung mit der Übernahme der Kosten für ein beitragsfreies Kindergartenjahr gefordert. Mit acht Ja- und acht Neinstimmen kam am Montag kein Haushaltsbeschluss zustande. Genehmigt wurde die Aufnahme eines Kommunaldarlehns über 80.000 Euro für den Bau der geplanten Solaranlage auf dem Feuerwehrgelände.