Bornhöved / 12.06.2010. Bis Sonnabendvormittag hatte besonders Norbert von der Stein, Vorsitzender des Heimatbundes und Leiter des neuen Bornhöveder Museums die Ärmel hochgekrempelt. Vitrinen bauen, den Computer füttern, Ausstellungsstücke platzieren, Bilder aufhängen – die Liste der vielen kleinen Dinge die bis zur Eröffnung erledigt sein wollten, war lang. Dafür hat sich der Aufwand der Bornhöveder und besonders von Norbert Stein gelohnt, lobte Bürgermeisterin Helga Hauschild den Einsatz. In drei Räumen und einem Flur präsentiert sich jetzt ein umfangreiches Stück Bornhöveder Geschichte. Nicht alles konnte in den doch recht kleinen Räumen der alten Reetdachkate untergebracht werden.
Dafür können Besucher die Geschichte mancher Ausstellungsstücke auf einem Computer weiter verfolgen. „Noch ist das Konzept ein Entwurf“, meinte Museumsleiter Norbert von der Stein. Jetzt müsse das Museum mit Leben gefüllt und weiter nach Ideen Ausschau gehalten werden. Allein den wohl berühmtesten Söhnen Bornhöveds mit dem Maler Charles, dem Archäologen Ludwig und dem Arzt Gustav Ross, ist ein ganzer Raum gewidmet. Hier wird in den Bildern von Charles Ross ein Stück alter Zeiten sichtbar. Daneben bieten Schriften, Handwerkskunst und Gebrauchsgegenstände Einblicke in das Leben vergangener Tage.
Exponate wie die Rekonstruktion der goldenen Gönnebeker Schale und andere Einzelstücke erinnern an die bewegte Geschichte Bornhöveds. Einen nicht unerheblichen Anteil an der jetzt sichtbaren Bornhöveder Historie, hat der Bornhöveder Heimatforscher Harald Timmermann (79). Timmermanns jahrzehntelanger Einsatz hätte nicht nur zum Entstehen des Bornhöveder Historienpfades, sondern auch zur Entstehung des Museums entschieden beigetragen, dankte Helga Hauschildt.
Als Zeichen langjähriger Verbundenheit und Freundschaft mit Bornhöved kamen zur Museumseröffnung sogar zwei Mitglieder aus dem Kameradenverein des ehemaligen schwedischen Kronprinzen Husarenregiments aus Malmö. „Wir betrachten es als besondere Ehre, heute hier sein zu dürfen“, meinten Sven Holm (77) und Sten Sivermark (90), die sich mit einer Husarenuniform aus dem Jahr 1895 und einer Medaille vom Regimentsschiff Bror Cederström aus dem Jahr 1913 als Geschenke an das Museum von Malmö aus auf den Weg nach Bornhöved gemacht hatten. 1958 besuchte Sten Sivermark mit dem Kameradenverein des Kronprinzenregiments Bornhöved zum ersten Mal. Es sei immer wieder eine Freude, nach Bornhöved zu kommen, meinte der Neunzigjährige, der bereits fünf Mal mit dem Kameradenverein und zwischendurch auch schon privat in Bornhöved zu Gast war.
Wer einen Blick auf das anstrengende Leben und auch den Glanz vergangener Tage werfen will, kann dies zu den Öffnungszeiten Mittwoch und Sonntag jeweils von 15.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung tun. Ansprechpartner ist Norbert von der Stein. Telefon: 0 43 23-74 71.