Bönebüttel / 06.01.2011. Traurige Kunden, lange Gesichter und ein wenig fröhlicher Bernd Hauschildt, bestimmten in den letzten Wochen das Bild im Bönebütteler Edekamarkt Hauschildt. Zum 15. Januar sollte das Geschäft geschlossen werden. Zwistigkeiten über Auflagen, wie den Bau einer Lärmschutzwand zu einem benachbarten Wohnhaus, hatten letztlich für Inhaber Bernd Hauschildt den Ausschlag gegeben, das Geschäft zu schließen.
Eine mögliche Nachfolge war bis vor wenigen Tagen nicht konkret in Sicht. Jetzt jedoch hat sich das Blatt gewendet. Gestern hörten die Kunden Inhaber Bernd Hauschildt wieder in gewohnter Weise lachen. Zuletzt gab es Anfragen von COOP und Edeka und ein Bemühen, den Regionalstandort zu erhalten. Das dies jetzt möglich wird, dafür ist unter anderem eine Lockerung der Auflagen mitentscheidend. Nicht nur, dass der neue Eigentümer des benachbarten Hauses keine Lärmschutzwand will, sondern auch eine neue Behandlung des Standortes durch die zuständige Behörde machen die Fortführung möglich. Der Standort, der laut Bebauungsplan in einem Wohngebiet liegt, erklärte Bernd Hauschildt, werde jetzt wie ein Mischgebiet betrachtet. Dadurch gebe es ein Stück Sicherheit für einen Nachfolger. Bereits am 17. Januar soll Edeka Gothmann aus Bornhöved das Bönebütteler Geschäft übernehmen.
„Mir fällt ein Stein vom Herzen“, meinte Bernd Hauschildt. Auch wenn es trotzdem ein Abschied und er selbst demnächst hier nur noch Kunde sei, freue er sich besonders für die Kunden und die Mitarbeiter, die übernommen werden sollen und jetzt nicht mehr nach neuen Arbeitsplätzen suchen müssen. „Edeka Hauschildt, das wird noch lange in den Köpfen bleiben“, meinten Merle und Merrit Rohwer aus Bönebüttel, auch wenn demnächst ein anderer Name über der Tür stünde. Zu denen, die sich freuen, gehört auch Elke Kock-Rohwer (77). „Ich kaufe hier seit 50 Jahren ein und bin froh, demnächst nicht extra in die Stadt fahren zu müssen“, meinte die Bönebüttelerin.
Das sei auch ganz in ihrem Sinn, meinten die Klein Kummerfelder Angelika Beer und Peter Matthiesen. „Unser Pferd steht in Bönebüttel und der freundlichen Einkauf in der netten ländlichen Atmosphäre und ohne lange Warteschlange an der Kasse hätte uns gefehlt“, meinte das Paar aus Klein Kummerfeld, wo es keine Einkaufsmöglichkeit gibt.