Waren es im Jahr 2009 noch 536 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, schrumpfte die Zahl 2010 um 147 auf 389 Jugendliche. Das der zurzeit 1044 Mitglieder zählende Verein trotzdem weiter gut besucht sei, liege an einer Zunahme älterer Mitglieder. Jugendliche würden offenbar neben Schule und einem hohen Angebot von Freizeitaktivitäten immer weniger Zeit und Interesse an Sportvereinen haben, meinte Jung. Ob der Landessportverband das Ruder in Zusammenarbeit mit den Schulen herum reißen könne, sei offen. Zumindest werde die Kooperation gesucht. Für den TSV bedeute der Rückgang die Bildung von immer mehr Spielgemeinschaften, damit die Jugendlichen bei Mannschaftswettkämpfen überhaupt antreten können. Dazu habe sich das Ehrenamt besonders als Vorsitzender eines über 1000 Köpfe starken Vereins stark verändert. Ich wollte schon das Handtuch werfen, die Batterien waren leer“, sagte Jung, der seit sieben Jahren Vereinsvorsitzender ist. Zuviel sei bei ihm abgeladen worden. Zu viele Dinge, die er persönlich genommen habe, obwohl er nicht für all die vielen kleinen Dinge, die nicht immer gut laufen, die Verantwortung trage. Trotzdem erklärte sich Jung bereit, noch für ein weiteres Jahr den Vorsitz zu übernehmen. „Damit habt ihr ein Jahr Zeit, einen Nachfolger zu finden“, forderte Jung die Mitglieder auf, sich Gedanken über einen Nachfolger zu machen.
Finanziell sei der Verein trotz eines Minus von rund 5.600 Euro nicht schlechter gestellt, als im Vorjahr. Einen kleinen Zufluss hatte Bürgermeisterin Silke Roßmann in der Tasche, die neben den Grüßen der Gemeinde auch einige Spenden aus Wankendorf, Belau, vom Amtsvorsteher Claus Hopp und dem Wankendorfer Kreisvorsitzenden der CDU Peter Sönnichsen, überreichte. „Lieber eine Tante, die etwas mitbringt, als einen Onkel, der Klavier spielt“, scherzte Roßmann. Wenig Worte verlor Jung über den drohenden Abstieg der Fußballer und Handballer des Vereins. „Ich wünsche den Mannschaften, dass sie noch einmal Schwung bekommen und das Blatt wenden können, meinte Jung.
Besonderen Dank richtete der Vorstand am Freitag an den Handballer Günter Schawohl (57), der sich mit seinem langjährigen Einsatz als Kreisläufer und Torwart, als Handwerker beim Bau der Ballsporthalle, als Schiedsrichter, Jugendtrainer, Vertreter im Handballvorstand und Helfer in der Not besonders verdient gemacht habe. Dank und Ehrungen für ihre langjährige Aktivität und Vereinszugehörigkeit sprachen Jung und der stellvertretende Vorsitzende Holger Bajorat daneben an Heinke Schlüter, Heinz Bruhn, Annemarie Möller, Katja Barg, Inge Sausel, Helga Marx, Rolf Böckmann und Christa Struve aus. Am längsten dabei waren hiermit 50 Jahren Zugehörigkeit Heinz Bruhn und Rolf Böckmann. Siegfried Bootz erklärte sich bereit, als stellvertretender Sportwart die Nachfolge von Norbert Timmermann anzutreten.