Daldorf / 23.02.2011. In der schleswig-holsteinischen Wertholzsubmission 2011 wurden auf den beiden Wertholzsammelplätzen in Lanken bei Lauenburg und in Daldorf bei Trappenkamp rund 3.600 Festmeter bestes Wertholz verkauft. Drei Wochen lang hatten die 25 Bieter aus ganz Deutschland, Polen und Dänemark Zeit, die Stämme unter die Lupe zu nehmen und ihre Gebote abzugeben.
Auch wenn die Preise und die Bäume nicht in den Himmel wachsen“, kommentierte Harald Nasse aus dem Landesforst die Ergebnisse, dürfen sich die schleswig-holsteinischen Waldbesitzer über die Erlöse freuen. 840 Festmeter Holz hatten allein die Landesforsten auf dem Holzlagerplatz in Daldorf angeboten. Der Löwenanteil, sagte Nasse, kam aus den Kommunalen und privaten Wäldern. Gefragt war hier die Hauptbaumart Eiche, die wertvolles Furnierholz liefert. Den Spitzenpreis erzielte dieses Jahr in Daldorf ein so genannter Riegelahorn mit einem Preis von 1.279 Euro pro Kubikmeter.
Diesem besonderen Einzelstück folgte als Spitzenstamm aus den Landesforsten eine etwa 200-jährige Eiche aus dem Forstrevier Bönebüttel. 7.000 Euro konnte Auktionator Dr. Manfred Quer für den Stamm verbuchen, der jetzt an ein Furnierwerk nach Karlsruhe geht. Guten Absatz fanden neben der Eiche auch Eschen. Hier waren sich Harald Nasse und Ingo Müller aus dem Landesforst einig, hat das Ergebnis die Erwartungen weit übertroffen. Eher als Randbaumart und mit geringeren Preiserwartungen verbunden, überraschten die Ergebnisse trotz eines höheren Mengenangebotes die Auktionsbeteiligten mit guten Ergebnissen. Das könne nicht nur mit einer durch das Eschensterben zusammenhängenden Verknappung liegen, sondern auch mit Trends auf dem internationalen Markt, erklärte Nasse. Hier sei die Esche zurzeit gefragt.
Neben den klassischen Angeboten fanden sich dieses Jahr auch Raritäten wie so genannte Roseneichen unter den Hölzern. Diese würden durch eine Vielzahl von Trieben, die als Augen im Holz für eine besondere Struktur und Maserung sorgen, aus der Menge heraus stechen. Zu den Besonderheiten zählten auch so genannte Zigaretten- oder Zigarrenriegel. Bei diesen besonders gemaserten Ahornstämmen, sei die Besonderheit erst nach einem Blick unter die Rinde zu sehen, erklärte Quer. Unter dieser verbirgt sich eine wellige Struktur, in die eine Zigarette oder gar eine Zigarre abgelegt werden könne, ohne fort zu rollen. Die sich durch das Holz ziehende Struktur solcher Stämme sei besonders für Instrumentenbauer wie etwa Geigenbauer oder Gitarrenbauer interessant.
„Gemeinsam sind wir stark“, meinten Nasse, Quer und Müller zum guten Ergebnis der Holzsubmission 2011. Die Zusammenarbeit der privaten, kommunalen und der Landesforste habe sich bewährt und präsentiere auch für die Holzkäufer ein interessantes und breites Angebot, das durch besondere Einzelstücke noch aufgewertet werde.