Trappenkamp / 20.09.2011. 1969 stiftete der Trappenkamper Josef Holey aus seiner Werkstatt dem Haus der Heimat des Sudetendeutschen Kulturwerks in Trappenkamp einen ganz besonderen Kronleuchter, als Krönung der seinerzeit erfolgten Generalrenovierung des Hauses. 30 Jahre lang strahlte der große Leuchter hier mit seinem funkelnden Licht, zuletzt über einem Billardtisch.
Den Niedergang des Trappenkamper Schmuck- und Glaskunstgewerbes hat der Leuchter überlebt. Das Dasein über dem Billardtisch jedoch bescherte dem Prachtstück so manche Macke, wohl auch durch Anstöße mit den Billardkös, wie Marion Baumgartl vom Sudetendeutschen Kulturwerk am Dienstag bei der Übergabe des Leuchters an den Trappenkamper Museumsbunker vermutete.
Der Leuchter war in einem bedauernswerten Zustand, meinten Renate Liesenfeld und Karin Hülse, die das kleine Heimatmuseum betreuen. „Das Glas für den Leuchter dürfte aus meiner damaligen Werkstatt stammen“, erklärte der Trappenkamper Erwin Zimmermann, der in den 1950-er Jahren Stangen- und Farbglas in Trappenkamp produzierte.
Josef Holey, der den Leuchter gestaltet hat, kaufte seinerzeit regelmäßig Glas bei Erwin Zimmermann, das er zu geschliffenen Kunstwerken weiter verarbeitete, die so manches Schloss oder schleswig-holsteinische Herrenhäuser zierten. Der 1969 entstandene Leuchter wurde inzwischen für rund 2600 Euro restauriert und ziert jetzt als Dauerleihgabe des Sudetendeutschen Kulturwerks das Museum. Ein solider Deckenhaken, den die Trappenkamper Bauhofmitarbeiter anbrachten, hält das Schmuckstück sicher an seinem Platz. „Ein schönes Stück bewahrenswerter Trappenkamper Geschichte hat hier seinen Platz gefunden“, meinte Trappenkamps Bürgermeister Harald Krille. Vielleicht jedoch sei der Platz in dem liebevoll eingerichteten Museum langfristig zu klein und es müsse einmal über die Zukunft des Museums nachgedacht werden, meinte Krille.