Bornhöved ist ein geschichtsträchtiger Ort. Dichter, Denker, Maler und Schlachtengetümmel haben neben frühzeitlichen Besiedelungsbelegen ihre Spuren in und um Bornhöved hinterlassen. Mit vielen der heute wieder aus dem Nebel der Vergangenheit gehobenen Ereignisse und Fundstücke ist in Bornhöved der Name Harald Timmermann fest verbunden. Für seinen unermüdlichen Einsatz um die Bewahrung geschichtlicher und archäologisch bedeutsamer Fundstücke und die Aufarbeitung und Begleitung der Börnhöveder Geschichte wurde der 80-jährige ehemalige Realschuldirektor jetzt mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. In einer kleinen Feierstunde mit vier weiteren Empfängern der Auszeichnung überreichte der stellvertretende Ministerpräsident Schleswig-Holsteins Heiner Garg am Montag die besondere Auszeichnung an Harald Timmermann. „Das war ein feierlicher Moment und eine Würdigung, die ich nicht vergessen werde“, meinte Timmermann am Donnerstag im Gespräch über seine Arbeit und die bis heute ungebremste Begeisterung für die Geschichte rund um Bornhöved. Arbeiten über die Gebrüder Ross, das Kirchspiel Bornhöved, die schwedischen Husaren, zu denen es in Bornhöved eine besondere Verbindung gibt, Platt- und hochdeutsche Lyrik, den Holsteiner Dichter Iven Kruse und viele Themen mehr, sind Bestandteil der Bornhöveder Hefte zur Heimatkunde, die Timmermann seit 1979 zusammen stellt. Begonnen hat alles mit dem Vater, der als Dorfschullehrer eben auch Geschichte und Heimatkunde unterrichtete, sagt Timmermann. Im eigenen Studium kam das Thema 1951 wieder auf den Tisch. 1953 setzte sich die Geschichtsbegeisterung im Heimatbund fort. Die Mitarbeit an der Fortschreibung der Bornhöveder Chronik hat viel Freude gemacht, blickt Timmermann zurück. Auch am Entstehen des Bornhöveder Historienpfades und am Heimatmuseum hat Harald Timmermann seinen nicht unerheblichen Anteil, wie in der Vergangenheit bereits Bürgermeisterin Helga Hauschildt die Arbeit Timmermanns würdigte. Heute ist der Bornhöveder Geschichtskundler aus gesundheitlichen Gründen etwas zurück getreten. Trotzdem liegen auf seinem Tisch im kleinen Arbeitszimmer bereits wieder Unterlagen über einen dreiteiligen Bronzehalsschmuck aus einem Gönnebeker Fund. Und für eine plattdeutsche Führung durch das Heimatmuseum steht der Geschichtsfreund auch noch zur Verfügung. „Die Liebe zur Geschichte und zur Aufarbeitung der Ereignisse oder der Geheimnisse hinter einem Fundstück war und ist ein ständiger Begleiter in meinem Leben“, sagte Timmermann. Das jetzt neben der Ehrenmedaille des schwedischen Kronprinzen Husarenregiments auch noch die Verdienstmedaille der Bundesrepublik sein Jackett zieren darf, sei eine besondere Freude. Die allerdings gehöre auch geteilt, meinte Timmermann. Ohne die vielen helfenden, unterstützenden und mitmachenden Menschen in seiner Umgebung wäre die jahrzehntelange Arbeit nicht möglich gewesen.