Trappenkamp / 29 / 30.10.2011. Auch ohne Schnee ist das Schlittenhunderennen im Trappenkamper Erlebniswald etwas, auf das sich die Musher, wie die Gespannfahrer genannt werden, schon lange vor der Veranstaltung freuen. Dieses Wochenende war es wieder soweit. Jedes Jahr am letzten Oktoberwochenende verbreiten die nordischen Hunde wie die Huskys und auch einige der etwas schwereren Malamute Hunde einen Hauch von Alaska unter dem bunten Blätterdach des Erlebniswaldes.
„Schnee im Oktober, das wäre schon einmal eine tolle Sache“, meinte Udo Finke vom veranstaltenden Schlittenhundesportverein Nord SSVN). Immerhin ist das Schlittenhundewochenende in Trappenkamp inzwischen eine feste Einrichtung für die Musher und eine willkommene Gelegenheit in toller Atmosphäre in die Saison zu starten. „Auch ohne Schnee und auf „Schlitten mit Rädern“ sei es eine tolle Veranstaltung. „Wir werden hier vom Landesforst und von den Zuschauern herzlich willkommen geheißen und fühlen uns im Erlebniswald inzwischen als fester Veranstaltungsbestandteil“, meinten die Fahrer. Spannende Rennen mit ein, zwei oder bis zu acht Hunden vor dem Rollwagen gehörten Sonnabend und Sonntag ebenso dazu, wie gemütliche Runden im großen Fahrerlager. Hier hatten sich an die 75 Gespannfahrer mit ihren Familien und rund 300 Hunden versammelt. Selbst an die Kinder war mit einem eigenen Rennen gedacht. „Schlittenhunde, das ist etwas für die ganze Familie, ohne die es auch nicht gehen würde“, meinte Udo Finke. Die nordischen Hunde fühlen sich erst im Rudel so richtig wohl und das bedeute auch eine Menge Arbeit, meinte der erfahrene Hundefreund. 12 oder 14 Huskys oder gar große Alaskan Malamute auf dem Hof, um ein volles Achtergespann mit Wechsel- oder Nachwuchshunden oder zwei kleinere Gespanne vorhalten zu können, das ist schon fast ein „Fulltimejob“, der ohne die Hilfe der Familie kaum zu bewältigen ist. Dafür sei die Freude an dem ausgefallenen Sport um so größer, meinten die Fahrer. Wenn die nordischen Hunde es gar nicht mehr erwarten können, endlich mit dem Schlitten oder Rollwagen am Geschirr über Wege oder Schneepisten zu flitzen, das sei schon ein besonderes Erlebnis.
„Faszinierend sind die nordischen Hunde allemal“, meinte auch Dirk Jessel aus Bokhorn, der sich die spannenden Rennen ansah und so ganz nebenbei ein Urgestein von Alaskan Malamute an der Leine dabei hatte. „Nein, ein Gespann fahre er nicht, dafür sei es eine besondere Freude seinen Hund „Wolf“, der immerhin runde 52 Kilo auf die Waage bringt, vor einem indianischen Schleppgestell arbeiten zu sehen.“ Deutlich größer und schwerer als die schnelleren Huskys, sind die Alaskan Malamute die Lokomotiven des Nordens und Meister im Befördern großer Lasten, erklärte Jessel. Liebenswert seien sie letztlich alle, die Hunde aus dem Norden, die auch abseits der langen Pisten am Polarkreis ihre Freunde gefunden haben.