Bornhöved / Kreis Plön / 14.09.2013. Mit Protestschildern und Bannern, sogar einem Modellwindrad, das sich fleißig im Wind auf dem Bornhöveder Zentrumsplatz am Alten Markt, Ecke Mühlenstraße drehte, machten Sonnabend rund 30 Griesenböteler auf ihre Zukunftssorgen aufmerksam.
Grund für die Sorge der Bürger aus Griesenbötel: Mit voraussichtlich gerade einmal 500 bis 600 Meter Abstand zu ihren Wohnhäusern soll der Gönnebeker Windpark viel zu dicht an ihren Häusern gebaut werden, klagen die Anwohner. „Nein, auch die Kirche nimmt keine Rücksicht auf die Anwohner aus dem Rendswührener Ortsteil Griesenbötel“, meinte Anwohner Hans-Joachim Metzke. „Was den Gönnebekern recht war, nämlich ein großer Abstand des geplanten Windparks, hätte für die Menschen aus Griesenbötel billig sein müssen“, schloss sich der Griesenböteler Hans-Jürgen Schnack an.
Als Grundbesitzer profitieren und geschehen lassen, ohne Rücksicht auf die Menschen, das sei besonders vonseiten der Kirche enttäuschend. „Besonders die Kirche muss auch moralische Verantwortung tragen“, meinte Schnack. Dabei haben wir gar nichts gegen Windkraft, nur wollen wir anständige Mindestabstände von 800 Metern, meinten die protestierenden Griesenböteler. Besonders belastend sei die Unterschreitung der sonst üblichen 800 Meter Mindestabstand zu Siedlungen dadurch, das Griesenbötel bereits durch die Bundesstraße B-430 erheblichen Belastungen ausgesetzt sei. Jetzt noch ein Windpark im Rücken, das breche dem Wohn- und Lebensmittelpunkt der Griesenböteler das Genick, meinte einer.
Griesenbötel ist nicht als geschlossener Ortsteil anerkannt, ist Außenbereich. Hier müssen nicht wie in vergleichbaren Wohngebieten 800 Meter Abstand eingehalten werden, sagte Schnack. Die Planer nutzen das schamlos aus, die Hauser verlieren erheblich an Wert, die Lebensqualität geht den Bach runter und die gesundheitlichen Folgen durch die Anlagennähe seien kaum abschätzbar, bemängeln die Betroffenen. Unterstützung erfuhren die Griesenböteler Sonnabend von Bürgern aus Schmalensee. „Wir wollen umweltgerechte und sozialverträgliche Windkraftanlagen oder gar keine“, meinte Ursula Berger aus Schmalensee. Auch dort werde ohne Rücksicht auf die Menschen und Umwelt geplant.