Wankendorf / 04.11.2013. Es fehlte nur noch die Ansage eines Showmasters: „Und jetzt sehr verehrte Gäste, Traute Leschke mit ihrem neuen Kabarettprogramm zum Thema Männer und Nützlichkeit.“ Die rund 70 Zuhörer im großen Saal von Schlüters Gasthof hatten jedenfalls genug zu lachen, als die langgediente Vorsitzende des Vereins ihrem Rückblick auf 100 Jahre Deutsches Rotes Kreuz in Wankendorf und ihre eigenen 46 Jahre als Vorsitzende präsentierte. Immerhin war der Seitenhieb auf ihren Stellvertreter Peter Sönnichsen und Schatzmeister Friedhelm Weber als Lob gemeint. Die, nämlich die Männer an ihrer Seite, lobte Leschke, seien immerhin überwiegend nützlich, wenn nicht gar hilfreich. Einzig der Umstand, dass insbesondere ihre Begleiter offensichtlich mit einem Taschenrechner im Kopf geboren wurden, sei eher hinderlich, wenn auch irgendwie entschuldbar. Bei soviel Lob blieben den Genannten braves Nicken und die Freude über die Ergebnisse. Immerhin generiert der kleine Ortsverein mit seinen heute 56 Mitgliedern rund 850.000 Euro Jahresumsatz, berichtete Leschke. 2014 soll es mit 960.000 Euro fast an eine Million Euro heranreichen. Dazu gehören als Einrichtungen neben dem Verein selbst die DRK-Kindertagesstätte, die Kinderkrippe „Kleine Racker“, die Ganztagsbetreuung in der Schule Wankendorf, die Kleiderkammer und das Elterncafé Wankendorf.
Das DRK in Wankendorf habe jedenfalls nicht nur den Sprung vom ehemaligen Vaterländischen Frauenverein Wankendorf zu einem lebendigen Verein geschafft, sondern sei auch ein Vorbild für moderne Gemeindesozialarbeit, sagte DRK Vizepräsidentin Frauke Tengler. 46 Jahre Beispiel, Vorbild und Motor, wie es von Traute Leschke vorgelebt wird, sei schon einmalig in Schleswig-Holstein und könne Nachahmer fast ein wenig depressiv machen. Als kleines Dankeschön überreichte Tengler Wankendorfs Vorsitzender das Jubiläumsbuch zu 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, das ebenfalls dieses Jahr gefeiert wird. Und während die einen noch feiern, ist Wankendorfs Vorsitzende längst wieder auf Achse, um Geld für das nächste Projekt zu organisieren. Wankendorf braucht ein richtiges Familien- und Nachbarschaftszentrum, mit ein wenig Platz für die gewachsene Verwaltung des DRK, für Versammlungen, Elternabende und ganz besonders für junge Familien und Eltern, meinte Traute Leschke. Probleme die Sachspenden aus den Umschlägen der Gastredner unterzubringen, wird Wankendorfs Vorsitzende jedenfalls kaum haben, da waren sich die Gäste ebenso sicher, wie über die realistische Chance auf den Bau eines Familienzentrums in Wankendorf.