Schillsdorf / 21.02.2014. „Klang- Klang, Klang-Klang“, rattern die Räder der viersitzigen Fahrraddraisine über die Schienen. Fort von dem kleinen Bokhorster Containerbahnhof, in dem die Draisinenfreunde Mittelholstein e. V. seit Oktober 2006 ihr Zuhause haben, führt die Fahrt Richtung Neumünster oder Wankendorf. Und auch wenn die Strecke nicht ganz bis nach Wankendorf und Neumünster führt: Noch können sich der Tasdorfer Vereinsvorsitzende Jörn Griebel, der ehemalige Tasdorfer Bürgermeister und Vereinsmitgründer Reinhard Wallmann, die Draisinenfreunde und etwa 500 bis 600 Gäste im Jahr über die kleine Freizeitattraktion in Bokhorst freuen. In Richtung Wankendorf ist im Schillsdorfer Ortsbereich Lange-Reihe-Süd Schluss. In Tasdorf endet die Strecke am kurz vor dem Bahnübergang zwischen Tasdorf und Bönebüttel. Zurzeit haben die privaten Streckenbesitzer und im Tasdorfer Fall private Pächter der Freude auf der Schiene einen Riegel vorgeschoben. Mit den Anliegern aus Wankendorfer Richtung gab es Unstimmigkeiten über Vorfälle, für die allerdings gar nicht der Draisinenverein verantwortlich war, erklärte Griebel Freitag auf der Jahreshauptversammlung im Schillsdorfer Kirschenholz. In Tasdorf wollen die Anlieger am Bahnübergang den Draisinenverkehr nicht vor der Haustür haben. Trotzdem ist die Strecke mit 8,5 Kilometern lang genug und auch landschaftlich reizvoll, meinten die Draisinenfreunde. Immerhin gab es 2013 rund 100 Vermietungen und fast 600 Fahrtteilnehmer.
Sorgen bereitet dem Verein eher die Frage, ob die Bahnstrecke dieses Jahr doch noch entwidmet und damit aus dem Verkehrsplan herausgenommen wird. Dann könnte die Strecke von den Eigentümern auch geräumt, sprich abgebaut werden. Allerdings rechnen Griebel und die Draisinenfreunde eher nicht mit einer Entwidmung. Die geplante Fehmarn-Belt-Querung mit der entsprechenden Hinterlandanbindung, in deren Achse die Strecke liegt, und auch die Hürden bei der Errichtung neuer Strecken würden gegen eine Entwidmung sprechen. Dann blieben allerdings noch die Pläne über mögliche Wiederinbetriebnahmen der Strecke zwischen Plön und Neumünster, wie sie aktuell von dem Wankendorfer Initiator Martin Schlünß angeregt wird. Schlünß möchte die Schienenverbindung wieder aktivieren und so eine bessere Nahverkehrsanbindung an Neumünster erreichen. Für die Draisinenfreunde bleibt die Zukunft so oder so ungewiss. „Wir möchten natürlich gern solange es geht auf der Strecke weiterfahren“, meinte Griebel auf Nachfrage von Harry von Bülow aus Altbokhorst, der zu den privaten Streckenkäufern gehört und in der Sitzung des Vereins hereinschaute. „Solange der Betrieb ordentlich abläuft und keine andere Nutzung dagegen spricht, habe ich nichts dagegen“, meinte von Bülow, der ursprünglich den Windpark Altbokhorst in Richtung Bahnstrecke erweitern wollte. Auch Rendswührens Ehrenbürgermeister Claus Hopp und Kreispräsident Peter Sönnichsen, die eine CDU-Veranstaltung im Kirschenholz besuchten, schauten auf einen kurzen Gruß herein. Zu den aktuellen Fragen der Streckennutzung wollten die beiden Politiker Freitag allerdings nicht viel sagen.
Offizielle gibt es derzeit von der Bahn nichts Neues und damit ist die Zukunft offen. Investieren will der Verein wegen der ungewissen Zukunft nur in vertretbarem Rahmen. Vier Draisinen mit Platz für 16 Personen reichen, waren sich die Mitglieder einig. Außerdem wurde Reinhard Wallmann als zweiter Vorsitzender wiedergewählt. Informationen zu den Draisinenfreunden, Fahrtzeiten und Kosten gibt es im Internet unter: www.draisinedfm.de.