Daldorf / Erlebniswald Trappenkamp / 29. / 30.10.2016. Trocken, sonnig, eine leichte kühle Brise – eigentlich hatte den Schlittenhundefreunden und Teilnehmern am Zughunderennen im Erlebniswald Trappenkamp nur noch Schnee für ein perfektes Rennwochenende gefehlt.
125 Teilnehmer hatten sich mit 80 Hunden zu dem 18. internationalen Schlittenhunderennen im Erlebniswald angemeldet. „Das ist immer noch eine beachtliche Zahl“, meinte Sprecherin Levke Ose Erichsen vom veranstaltenden Schlittenhunde-Sportverein-Nord (SSVN e.V.).
Das Rennen zum Saisonauftakt ist für viele Musher, wie die Fahrer der Gespanne heißen, ein willkommener Start in die Saison. „Es ist ein tolles Gelände, auch wenn Ende Oktober kaum mit Schnee zu rechnen ist“, meinte auch Gastfahrer und Europameister mit acht Hunden vor dem Rollwagen, Knud Schmølz aus Jütland. Der 52-jährige reist mit Frau Heidi und seinen Sibirian-Huskys und einem Grönländerhund schon einmal bis nach Frankreich, Österreich oder Italien, um auch dort mit dem Schlitten und dem Rollwagen an den internationalen Rennen teilzunehmen. Im Januar wurde der Einsatz mit dem Europameistertitel in der Klasse mit acht Hunden vor dem Rollwagen und den dritten Platz mit den Hunden vor dem Schlitten belohnt.
Die Schallgrenze für die Huskys liegt bei etwa 15 Grad Celsius erklärten die Musher. In Trappenkamp war es zum Oktoberende unter warmer Herbstsonne fast zu warm für die Rennen. Dafür herrsche eine tolle Atmosphäre, hieß es. „Besonders die jungen Hunde können sich an Menschenmassen, Lautsprecher und die tolle Rennatmosphäre in der schönen Umgebung des Erlebniswaldes gewöhnen“, erklärte Heidi Schmølz, warum sie sich jedes Jahr von Jütland auf den Weg nach Trappenkamp machen. Wenn zu Hause die Bedingungen passen, dann ist Knud Schmølz im Training schon einmal mit bis zu 16 Huskys im Gespann unterwegs und auch bei den Rennen in Trappenkamp dürfen einige der insgesamt 24 Huskys mit.
So viele Hunde wie der erfahrene Däne haben nicht mehr so viele Musher dabei, erklärte Levke Ose Erichsen. Viele fahren heute mit dem Scooter, einem Roller oder dem Rad mit einem oder zwei Hunden. Die großen Gespanne mit acht, zehn oder gar 12 Hunden brauchen viel Platz. Mit Reservehunden kommt da leicht ein Rudel von 20 Hunden zusammen, weiß Erichsen, die selbst mit ihrem Mann größere Gespanne fährt. Ein bis zwei Hunde und ein Rad, das sei schon leichter zu Händeln und auch zu bezahlen. Der Spaß am Rennen und der Arbeit mit den Hunden bleibt da kaum auf der Strecke, wie auch die Teilnehmer aus den entsprechenden Rennklassen oder der sogenannten offenen Klasse berichteten, in der heute auch Teilnehmer mit Jagdhunden und anderen lauffreudigen Rassen antreten dürfen.